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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
Page - 386 -
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386 dem Graphit sich nähernden fossilen Brennstoffes. Steinkohlen finden sich in Steiermark nicht, dagegen ist das Land überaus reich an vorzüglichen Brannkohlen, welche zumeist in mächtigen Flöhen abgelagert sind und durch ihre Reinheit einen wesentlichen Factor in der Entwicklung der steirischen Eisenindustrie bilden. Der weitaus größte Theil der prodncirten Braunkohle gelangt im Lande selbst zur Verwendung und uur kleine Mengen gehen in die benachbarten Alpenländer oder nach Ungarn, Italien n. s, w. Obwohl schon in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts theilweise bekannt, haben die steirischen Braunkohlen doch der Hauptsache nach erst seit der Verwendung im Pnddelbetriebe größere Wichtigkeit erlangt. Mit dem dadurch angebahnten Ausblühen der Eisenindustrie uahm aber alsbald auch der Braunkohlenbergbau eiueu solchen Aufschwung, daß die Prodnction in den Jahren 1855, 1865 und 1875 von 2 auf 5 und 15'/z Millionen Metercentner stieg und hente an 20 Millionen beträgt. Die der Tertiärformation, und zwar zumeist der neogenen Stnfe angehörigen Braunkohlen sind theils vorzügliche Glanz- kohlen, theils Liguite oder auch sogenannte Schwarzkohlen; sie sind mit Ausnahme der letzteren, welche aber nur einen geringen Bruchtheil ausmachen, nicht evaksbar, doch werden gewisse Kohlen (Fohnsdors) mit Vortheil beim Hochofenbetriebe verwendet. Der Abban der Flötze, deren Mächtigkeit an manchen Orten 50 Meter und mehr beträgt, erfolgte zunächst hänsig mittelst Tagbanes, hat sich aber nach dein Ausbau der obereu Partien naturgemäß iu die Grube gezogen, und wir finden größere Tagbaue heute nur noch im Voitsberg-Köslacher Revier und im Becken von Trifail. In neuerer Zeit vollzieht sich bei den meisten größeren Werken der Übergang znm eigentlichen Tiefbau, und wurde hiebei das Vorkommen der Kohlen in sehr bedeutenden Tiefen (über 300 Meter) eonstatirt, eine höchst erfreuliche Gewähr für die Nachhaltigkeit des Bergbaues. Die Neigung der Kohle, sowie des ober derselben befindlichen bituminösen Schiefers zur Selbstentzündung gestalte» den Abban an manchen Orten (insbesondere in Leoben) schwierig; auch schlagende Wetter haben sich hier und da bei zunehmender Tiefe gezeigt und zu Vorsichtsmaßregeln gezwungen. Aber auch in dieser Beziehung steht der an 10.000 meist einheimische Arbeiter beschäftigende steirische Brannkohlenbergban auf einer hohen Stnfe technischer Entwicklung. Die wichtigsten Prodnctionsstätten sind das Kohlenbecken von Leoben mit 2'/z Millionen Metercentner Prodnction, das zukunftsreiche Brannkohlenvorkommen von Fohnsdors-Sillweg, woselbst au 4 Millionen Metercentner erzeugt werden, die Lignit- ablagerung des Voitsberg-Köflacher Reviers in der Nähe der Landeshauptstadt niit einer Jahresproduktion von circa 6 Millionen Metercentner, das Wies-Eibiswalder Revier mit l'/z Millionen Metercentner, ferner die beiden Brauukohleuzüge zwischen Save und Sann im Süden der Steiermark, von denen der südlichere die Baue von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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