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Die eigentliche Loibl-Chaussee zieht von Laibach und Krainbnrg herauf. Nähere
Ausgangspunkte sind die Eiseubahustatioueu Podnart-Kropp und Radmannsdorf und Lees.
Unterhalb Podnart mündet die Feistritz, welche die Richtung des Weges anzeigt. Der erste
Haltepunkt in den Vorbergen ist Neumarktl. Hier fällt der St. Auuabach, der vom
Loibl-Paß herabkommt, in die Feistritz. Nach dem vorgenannten Bach hat das Thal den
Namen. Um Neumarktl herum aber ist eiu weites Gebiet von alpinen Herrlichkeiten.
Genannt seien der Erosionsschlnnd der Feistritz bei der romantischen „Teufelsbrücke", der
Aufstieg zur Kosuta, die im Kosutnikthurm (2.135 Meter) cnlminirt, die Gegend
zwischen Neumarktl und Vigauu, über welch letzterem Orte die Ruine Katzenstein thront,
die Landstraße nach Kanker uud in die Griutouc-Thäler u. s. w.
Das Hauptstück ist natürlich die Loibl-Ronte. Wer sie im Frühsommer zurücklegt,
sieht noch die Schneeinseln auf den Höhen des Thalschlusses und erfreut sich an den
Blumen, die am eilenden Wasser blühen. Allenthalben rauschen die Wasserstürze der
Mühlen. Um die Bildstöcke und Kreuze summen die Bienen, Anwesen folgt auf Auweseu.
Zuletzt kommt man an den Abstürzen der Kosuta vorüber und erreicht den Weiler
St. Anna, von dem aus die Chausseeserpeutiueu zum Loibl-Paß ansteigen. Das Hochthal
wird ringsum von kahlen Felsgipfeln überragt. Am großartigsten präsentirt sich die weit-
gestreckte schroffe Wand der Kosuta, welche im Südosten der Fahrstraße aufragt. Von
Südwesten her dräuen die Zacken uud Kämme der Boguucica (2.063 Meter), dereu
Geröllfelder und Schutthalden tief herabreichen. So bilden Kosuta uud Boguneica die
eigentlichen Pfeiler zum Alpeuthor des Loibl-Paffes. In der Tiefe des Kessels, den alle
diese Höhen einschließen, schmiegt sich St. Anna, ein Ort gleich ausgezeichnet dnrch
Aninnth der Lage und Pracht des euggezogenen Felsrahmens im nächsten Bereiche.
Über die Paßhöhe des Loibl läuft die Grenze zwischen Kärnten und Krain. Jenseits
derselben senken sich die Serpentinen der Chaussee bis auf 734 Meter herab, steigen aber
wieder bis 1.004 Meter zum „Kleineu Loibl-Paß" au. Kurz zuvor wird die „Teufels-
brücke", die romantischste Partie an der Loibl-Chaussee, überschritte». Letztere zieht iu
der Folge an Uuter-Loibl vorüber, setzt unter dem hochragenden Schloß Hollenburg
auf langer Jochbrücke über die Drau uud endet in Klagenfurt.
Wir haben nun noch des letzten alpinen Gebirgsabschnittes des Kronlandes Krain
zu gedenken — der Steiner Alpen (auch Sannthaler Alpen genauut), welche sich
zwischen dem Kaukerbach und der oberen Sann ausbauen. Sie sind räumlich zwar sehr
beschränkt, bilden aber nach ihrem orographischen Typus eine an die Herrlichkeiten der
Tiroler Dolomite gemahnende Gruppe von außergewöhnlicher Pracht und Romantik. In
der Regel besucht man dieses Gebiet von Krainburg aus. Aber eiu uicht minder gnter
Standort ist Stein, das freundliche Städtchen am Nordostende der Laibacher Ebene.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch