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den Strom heran, ohne schroffe Abstürze zu bilden, wie sie von der Eisenbahnstation
Trifail ab allenthalben linksseitig des Stromes auftreten. Da und dort stäubt ein schneeiger
Cascadenbach über Moosteppiche. Eiu schmaler Pfad zieht längs den Saveflnten, welche,
von Klippen und Blöcken gestaut, in schäumenden Wirbeln sich überstürzen: eine Scenerie,
ähnlich der im „Gesänse" des steiermärkischen Ennsdesiles, weuu auch ohne die malerischen
Coulisse» gewaltiger Felsmassen.
^aibach, der Unterkrainer ^oden und )nnerkrciiu.
Die „Laibacher Ebene" bildet eiueu Abschnitt des nordkraiuischeu Beckens,
welcher von deu Ausläufer« der Steiner Alpen im Norden und Osten und vom Laibacher
Moor im Süden umsäumt wird. Diese schöne Thalebene bildet mit der im Norden und
Nordwesten angrenzenden Steiner und Krainbnrger Ebene eine der größten Thalflächen
innerhalb des Gesammtgebietes unserer Alpenlande. Hier treffen Ober-, Unter- uud Jnner-
kraiu mit ihrer so grundverschiedenen Bodencharakteristik der majestätischen Höhenzüge
der jnlischen und karnischen Alpen, den vorwiegend lanbholzbestandenen Vorbergen und
Vorhügeln der uuterkraiuischeu Berge und dem in das saatendurchwogte prähistorische
Seebeckeu von Laibach, das schon zum größten Theile enltivirte Laibacher Moor, mit dem
dominirenden, 1.106 Meter hohen Krim heraufragenden Karstgebilde zusammen. Hier
liegt an den beiden Ufern des bei Oberlaibach entspringenden Laibachflnsses, der Fortsetzung
der in der Höhlenwelt des Karstes verschwindenden und wieder zutage tretenden Karst-
flüsse Poik und Unz, und überragt von dem 364 Meter hohen, in seinem nordwestlichen
AbHange uoch dicht bewaldeten, znr Zeit der Herbstnebel auf seinem Platean zeitweilig
die schönsten dem Brockengespenst ähnlichen Luftspiegelungen bietenden Schloßberge, die
S tad t Laibach eine der ältesten Städte unserer Monarchie.
Nicht bald einer Stadt wie dieser, welche sich aus den Trümmern einer römischen
Militärstation ersten Ranges erhoben, welche von den Tagen Karl des Großen bis in die
Neuzeit stets als wichtiger strategischer Punkt gegolten und stets besonderes Augenmerk
und hervorragende Gunst der Herrscher, namentlich der erlauchten Landesherren aus dem
Hause Habsburg genossen hat, dürfte der scharfbeobachtende Besucher die Geschichte ihres
Werdens noch hente so deutlich vom Antlitz lesen, trotzdem die Manern, Thore uud
Thürme schon seit nahezu eiuem Jahrhundert gefallen sind!
Die im Landesmusenm „Rudolfiuum" bewahrten Römerfnnde erinnern an die Tage
der weltbeherrschenden Roma, das Schloß (Strafanstalt) auf dem Schloßberge und die
zahlreiche» alten Häuser mit Giebelbedachuug auf dem „alten Markt" nnd in der Florian-
gasse, den ältesten Stadttheilen, in drückender Enge zwischen Berg uud Fluß hineingestellt,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch