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von Martinsbach und Hansche Mikse von Zirkuitz. — Steinseulpturen sind selten in
dieser Periode. Die Reliefsenlptnren an der Kanzel zu St. Peter in Laibach gehören zu den
schönsten Bildhauerarbeiten des XVII. Jahrhunderts. An Bronzesenlpturen ist Kram sehr
arm. Das einzige Denkmal, welches an die rastlose, vielseitige Thätigkeit Valvasors erinnert,
ist die Marienstatue auf dem St. Jakobsplatz in Laibach. Die auf eiuer hohen Säule
stehende Statue wurde vom Bildhauer Wolf Weißkirchner aus Salzburg nach dem Plane
Valvasors modellirt und vom Laibacher Glockengießer Christof Shlags 1680 gegossen.
Mit dem XVIII. Jahrhundert tritt die Malerei und Senlptnr in ein neues Stadium
ein; neue Meister erscheinen, welche die Kunst auf eine höhere Stnfe heben, den Geschmack
verbessern uud nachhaltig anf den Fortschritt einwirken. Nicht blos in der Architektur, auch
in der Malerei und Plastik ist diese Zeit die fruchtbarste. Die neue Domkirche in Laibach
wurde im Jahre 1704 von Jnlins Qualeus (Quaglia) in Freseo gemalt, leider nicht mit
dem Erfolge, die architektonischen Grundgedanken und die Junenwirknng des Baues zu
heben. Man sieht das Bestreben, in der Gewölbedecoration die Flüche der Decke anders
zu gestalten, als sie ihrem Wesen nach sich darbietet, das heißt, die aufgemalten Figuren
freifchwebeud oder aufrecht gebildet darzustellen, die Strnetnr durch architektonische
Perspeetive für den Beschauer vollkommen verschwinden zu lassen oder die Decke als solche
überhaupt zu verleugnen. Sonst aber muß man die gestaltende Kraft und Technik des
Meisters bewundern. Am besten erhalten sind die Fresken Qnaglias in der Bibliothek
des fürstbischöflichen Priesterseminars, Qnaglias Einfluß auf die späteren heimischen
Meister ist ganz offenbar.
Unter den Freseomalern des XVIII. Jahrhunderts ragt besonders F. Tomsic hervor.
Seine Fresken in der Filialkirche zu Skarnkina (1778) und Groblje (1761) übertreffen
alle anderen Fresken in Krain. Ein zweiter Freseomaler dieser Zeit ist F. JelovKek. Die
Malereien in der Pfarrkirche zu Stein, in Mitterdorf, auf Trauerberg bei Nosseusuß geben
Zeugniß von der großen Befähigung dieses Meisters. Nebst den genannten Malern lebten
in Krain im XVIII. Jahrhundert noch mehrere andere, von denen wir recht interessante
Denkmäler ihrer Kunst noch besitzen. Unter allen nimmt jedoch Valentin Menzinger die
hervorragendste Stelle ein. Seine Gemälde zeichnen sich aus durch eine kräftige Zeichnung
und künstlerische Durcharbeitung. Er ist selbständig und originell in seinen Compositionen
und getragen und durchdrungen vom Geiste reinster Sittlichkeit. Von seinem großen Fleiße
und seiner Kunstfertigkeit zeugt die sehr erhebliche Anzahl seiner Bilder in Krain nnd
außerhalb des Landes. Sein größtes Gemälde ist die Speisung der Viertausend, jetzt
im Refectorinm des Laibacher Franciscanerklosters.
Einen größeren Einflnß auf die sogenannten Landmaler übte Leopold Layer, der
neben Menzinger zu größerer Bedeutung gelangte. Layer gründete eine Schule, aus der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch