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und Elek ließen sich Deutsche nieder, in Apatelek Slovakeu, in Kurties, Mäcsa und den
meisten anderen Ortschaften Rumänen. Während also der Staatsschatz als Eigenthümer
den östlichen Theil der Ebene an große Herren verkaufte, reservirte er den westlichen
Theil mehr für Colonisten und Pächter. Der gute Boden und die billige Pacht machten
die Einwohner vermögend, auf dereu Tauyas eiue wahrhaft ratiouelle Landwirthschaft
betrieben wird. In manchen Gegenden wurden Tabakpflanzer augesiedelt uud auch der
Gesetzartikel IV: 1882 bestimmte den noch vorhandenen Rest der Peeskaer Staatsdomäne
für Colonisirnngen. In Pecska erzählt der magyarische, in Szekudvar der rnmänische
Bauer die Sagen vom König Esörsz oder Esesz, der die in seiner Gemarknng vor-
handenen Erdwälle gebaut habe — vor etwa anderthalbtausend Jahren. Der Bauer von
Szent-Anna erklärt in deutscher Sprache deu auf seinem Felde befindlichen avarischen
„Ring" und der Rumäne in rumänischer die „Kumaneuhügel". Die Zahl der magyarischen
Bevölkerung hat also zwar abgenommen, doch sind ihre Überlieferungen nicht in Vergessen-
heit gerathen. Es gibt im Lande thatsächlich wenige Gegenden, deren ethnographische
Zustände sich im Lanse des Jahrhunderts so oft geändert hätten wie die des Arader
Eomitats. Aber wenige haben sich auch so rasch uud gründlich von den türkisch-tatarischen
Verheerungen der vergangenen Jahrhunderte erholt wie dieses. Und heute sagt mau mit
Vörösmarty:
„Am Mencsberg ein neues Leben lebt,
Das rasch und stark dem Ziel entgegenstrebt."
Csongrad und Cscmäd.
Au den Winkel, der durch den Zusammenfluß der Theiß uud Maros gebildet wird,
stoßen die Eomitate Esougräd und Esanäd mit ihren großen, volkreichen Städten und
Dörfern, ihren weiten, frnchtbaren, mit Tanyas und Wirthschaftsgebäudeu besäten
Puszteu. Die Oberfläche dieser Eomitate liegt etwa 80 bis 100 Meter hoch über dem
Meere und ist eine vollständige Ebene, nur hier und da unterbrochen durch eine
unbedeutende, wellenförmige Hügelreihe, einen Erdrücken oder Knmanenhügel.
Der Hauptstrom des Esougräder Eomitats ist die Theiß, welche es iu der Richtung
von Nord zu Süd durchschneidet und in zwei beinahe gleich große Hälften theilt, während
die Körös nur eine geringe Strecke seines nördlichen Theiles bewässert. Das Esanader
Eomitat aber wird an seinem ganzen Südraude von den raschen Wellen der Maros
bespült, die an einem Punkte auch den südlichen Theil von Esougräd streift. Außer diese»
Flüssen gibt es noch zahlreiche Wasseradern, welche in der Zeit vor der Strvmregnlirung
hauptsächlich als natürliche Abflüsse der Theißfluten dienten, jetzt aber meistens trocken
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Volume 9
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (2)
- Volume
- 9
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.56 x 21.98 cm
- Pages
- 682
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch