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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9
Page - 514 -
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514 Mustapha II. in seinen Mauern, Schließlich war es Prinz Eugen von Savoyeu, dem es nach einer energischen Belagerung von 48 Tagen an? 13. October 1716 gelang, Temesvär unter seinem letzten türkischen Commandanten Mehemed Pascha ruhmvoll zurückzuerobern. Das alte Temesvär faßte die gesaminten jetzigen Festungswerke in sich. Den winkeligen Grundriß der südöstlichen Wälle der alten Festung erkennt man noch deutlich an dem Gebäudezuge der durch Karl III. (VI.) 1719 begonnenen und 1729 beendigten „Siebenbürger Kaserne". Sie wurde genau ans den Grundfesten der alten Basteimauern erbaut, nachdem die Mauern der alten Beste abgetragen waren und der Proviuzgouverueur Graf Claudius Florimuud Merey am 25. April 1723 den Grundstein zur jetzigen Festung gelegt hatte. Die sternförmige alte Festung, die an einer Ecke mit einem Donjon, dem sogenannten Blasiusthurm, auch Wasserthurm, versehen war, hatte vier Thore: das Belgrader, Forsoroser (bei den Österreichern Engens-Thor genannt, weil der Prinz von Savoyen durch dieses seinen Einzug gehalten), das Mvrtoroser (später Arader Thor) und das Prayköer oder Lugoser Thor. Davon sind bei dem Bau der jetzigen Festuug das Arader und Belgrader Thor spurlos verschwunden, während an Stelle des Lugoser Thors etwas weiter hinaus das jetzige Siebenbürgische und statt des Arader Thores das Wiener Thor eröffnet wurde. Nur das Eugen-Thor wurde zur Erinnerung an den großen Helden unversehrt gelassen. Im Jahre 1755 wurde die geräumige Thorhalle der vereinigten deutsch-spanischen Jsraelitengemeinde in Ermangelung eines anderen Tempels zum Gebrauch überlassen, bis im Jahre 1760 die jetzige Synagoge der spanischen Juden voll- endet war. 1777 wurde der Grund neben der Thorruine zu einem Hausbau hintangegeben und dieses Haus trägt auf seinem Schilde noch jetzt das Bild des Engens- oder alten Forsoroser Thors. 1817 wurde dieses letzte Überbleibsel des alten Temesvär gänzlich demolirt und seine Ziegel zum Bau eines Hauses verwendet. Die Festung enthielt die Wohnhäuser des in der Gegend ansässigen Adels, die Kasernen, die Waarenhallen der Gewerbe- und Kaufleute, Provianthäuser, einige Ordenshäuser und Kirchen, Alles in engen, krummen Gassen um zwei größere Plätze her gruppirt. Hier stand die uralte römisch-katholische St. Georgs-Psarrkirche von Temesvär, in welcher im Jahre 1323 Stesan, erwählter Bischof von Erlan, durch Benedict, Bischof von Csanad, in Gegen- wart des Raaber Bischofs Nikolaus und des Bärader Bischofs Johann mit vieler Feier- lichkeit geweiht wurde. Unter der Türkenherrschaft war diese alte ungarische Kirche iu eine Moschee verwandelt. Nach der Wiedereroberung Temesvärs wurde sie durch Köuig Karl III. der Gesellschaft Jesu überlassen sammt dem benachbarten Grundstück, auf welchem später die Jesuiten ihr Missionshaus und ihre Kirche erbauten, das jetzige Csanader bischöfliche Seminar mit seiner Kirche, welche bis zur Vollendung der Domkirche auch als bischöfliche Kathedrale benützt wurde. Sämmtliche in der Festung vorgefundene
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Volume 9
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (2)
Volume
9
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.56 x 21.98 cm
Pages
682
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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