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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9
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606 hinzugehen, um die bekannten Frauen und Männer zu begrüßen, was natürlich auch nicht ohne Geschenke abläuft. Uuter den Festgebräuchen ist am interessantesten der Psingstzng der Kralyiczas, Er verläuft auf ähnliche Weise wie bei den Serben, mit denen ja eine Verwandtschaft der Sprache und Sitten besteht, nur daß die Buuyeväczen Katholiken, uud zwar sehr eifrige siud. Auch magyarisch lernen sie gerne, den Wissenschaften aber sind sie nicht gerade hold. Nach den Daten der Volkszählung kann kaum ein Fünftel von ihueu lesen uud schreiben. Dabei hat aber fast jede Familie irgend einen Zweig, der zu Reichthum uud dadurch zu „Herrenthnm" emporgediehen ist; solchen Zweigen gehören jene Mittel- und Großgrund- besitzer mit Namen auf —ies uud —vics au, die, au Gesinnung und Denkart vollkommen zu Magyaren geworden, in kritischer Zeit das Volk stets den Interessen der Stadt und des ungarischen Vaterlandes gemäß zu leiten wissen. Die südlichste Pnszta von Maria-Theresiopel ist das wegen seiner schönen Rinder nnd Pferde bemerkenswerthe Zobuaticza, das schon gauz nahe bei Topolya liegt. Diese große magyarische Gemeinde von 10.000 Einwohnern hat sich im vorigen Jahrhundert augesiedelt. Damals war sie Eigenthum des Barons Kray, jetzt gehört sie der Familie Zichy. Dieselbe ist Sitz eines Bezirksgerichts und Stuhlrichteramts und eine bedeutende Station der Budapest-Semliuer Eisenbahn. Im Süden ihrer Gemarkung liegt die Pnszta Emnzsies, deren Name aus dem alten Himesegyhaza verderbt ist; die Ruinen des letzteren sind noch als Steinhaufen zu sehen. Weiter uuteu, im anmuthigen Thale des nach Südosten fließenden Baches Bäcs-er liegen nahe bei einander Hegyes, Szeghegy und Feketehegy, einst sämmtlich zum Huuyadi'scheu Besitzthum gehörig. Auf den steileren Hügeln (Värhegy, Sträzsahegy) sind die Stätten der einstigen Gebäude auch hier au Steinhaufen zu erkennen. Im Gebiete dieser dreifachen Gemeinde hat am 14. Juli 1849 General Guyon über das Jellacic'sche Heer jenen Sieg erfochten, zu dessen Gedächtniß die Eomitatsbevölkeruug im Jahre 1887 in der Nähe der Eisenbahnstation von Feketehegy eine Denksäule errichtet hat. Westlich von Topolya liegen die Eompossessoratsorte Bajsa , O-Moravicza und Pacser . Eine halbe Stunde von letzterem, bei Bajinok, erreicht man die Alsöld- Finmaner Eisenbahnlinie, welche, an Nemes-Mil i t ics vorbei, als nächste Station Zombor berührt. An der Stelle von Zombor stand vor der Niederlage bei Mohäes die Ortschaft Ezobor-Szent-Mihaly mit einem kleinen Schlosse; beides gehörte sammt der ganzen Gegend (bis nach Baja und Jaukovaez hinauf) der reichen Familie Ezobor. Die Türken verheerten natürlich Ort uud Schloß; au der nämliche» Stelle entstand danu eine neue Niederlassung, die man seit 1543 Zombor zn nennen begann, indem die neuen Bewohner
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Volume 9
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (2)
Volume
9
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.56 x 21.98 cm
Pages
682
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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