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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
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74 An Sonlinerabenden wandert eine große Menge Menschen hier auf und ab. Auch sie umfaßt alle Staude, hoch und nieder. Bekannte suchen und treffen sich uud namentlich am Ende des Molo geht es lebhaft zu. Weuu bei den meisten neben dem Wuusche uach Kühlung durch die Meeresbrise wieder das Interesse an den Menschen vorherrscht, so fehlt es doch nicht an solchen, die dem prächtigen Hafenbilde ihre alleinige Aufmerksamkeit zuwende». Auf der leicht gekräuselte» See fahren, den frischen Lnfthauch beuützeud, mehrere Segler znm Hafen hinaus. Wie viel schöner ist doch der Anblick dieser Fahrzeuge, die Rieseuschwäueu gleichen, als jener des pustende» und keuchende» Geselle», der dort tactmäßig dunkelgelbe Rauchwolken aus seiuem Schlote herausstößt! Aber im Nu ist der Dampfer verschwunden und das von poetischem Hauche umflosseue Segelschiff kommt nur langsam vorwärts. Auch iu uuserer Nähe wird es mittlerweile lebendig. Kleine Segelbarkeu taucheu auf, farbige Lämpcheu erscheinen plötzlich und rasch schießen Ruderboote, vou kräftigen Jünglingen bewegt, an uns vorüber. Auch eiuige Führer von Barken, die hart am Molo liegen, laden zur Hafeufahrt ein. Am schönsten ist es allerdings, vom Wasser aus die beleuchtete Küste zu sehen nnd sich von den schaukelnden Wellen einlullen zu lassen in den süßen Schlaf, der zur Sommers- zeit i» der heißen Stadt den Müden oft flieht. Aber schön bleibt auch der Anblick vom Steindamme aus auf den neuen Hafen mit seinen elektrischen Lichtern uud auf den Leucht- thurm, der wie ein riesiger Wächter sein seuersprüheudes Auge bald uach dieser, bald nach jener Seite wendet. Wir blicken uns um, der Molo ist mittlerweile fast leer geworden, die Stunde des Abendessens hat die Meisten heimgeführt. An beiden Seiten des Hafendammes liegen unbeweglich die Dampfschiffe. Auf dem einen herrscht regeres Leben: es ist der Venedigdampfer, der um 11 Uhr abgeht und den einige vorsichtige Reisende schon jetzt aufsuchen. Wenn wir vorher den Corso als eine Hauptverkehrsader Triests bezeichnet haben, so ist es doch selbstverständlich, daß sich der Waarenverkehr vorzugsweise am Hase» abspielt. Inländer, die mit der aus Büchern aufgenommenen Vorstellung vom dichten Mastenwald hierher kommen, sind manchmal enttäuscht, wenn sie überall zwischen den Schiffen das Meer sehen. Vor dreißig Jahren war es allerdings anders. Der Handels- verkehr drängte sich im „alten Hafen" zusammen, die vielen Segelschiffe, die eine ver- hältnißmäßig geringe Menge Waaren in sich bargen und überdies lange liegen blieben, bis die alte Fracht gelöscht und ueue eingenommen war, erzeugteu, namentlich wenn sie nach Regenwetter die ganze Leinwand zum Trocknen aussetzteu, das Bild vom undurch- dringlichen Mastenwald, der das Meer verdeckte. Jetzt hat sich ein großer Theil des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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