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Vorgeschichte, Geschichte und (Lttlturentwicklunq.
Del' Name der Grafschaft Görz tritt spät, erst mit dem Jahre 1(X>0 n. Chr., i» die
Geschichte ein, während die Vorzeit nur spärlich durch einige Lichtpunkte aufgehellt wird.
Als die Veueter ihren Zug aus Thrazie» au de» Nordraud des adriatischeu Meeres
uuteruahmeu (ungefähr im XIV. Jahrhundert v. Chr.), überstiegen sie die jnlischen Alpen
(welche deshalb von den Alten ^lpes Venetae genannt wurde«), wo dieselben eine
Depression darbieten, in dem heutige» Birubaumer Walde, setzte» sich am Fluß Timavus
uächst der Meeresküste fest, erbauten dort dem Diomedes, wie Strabo berichtet, einen
Tempel, friedeten den nahen Wald ein und betrieben die ihnen von ihren früheren Sitzen
her altgewohnte Pferdezucht. Die herrlichen Eichenwaldungen an den Abhängen des Karst-
gebirges, das beständige Klima, die milde Lust uud der harte Bodeu eigneten sich in
ausgezeichneter Weise dafür. In der Folge setzten die Veneter, wahrscheinlich von ihren
keltischen Nachbarn gedrängt, ihren Zug au deu Westrand des Meeres fort, wo sie sich
im Bereich des nachmaligen Padua bleibend niederließen. Die Pflege der Pferdezucht
hat sich jedoch am Abhang des Karstes dnrch alle Folgezeiten in mehrfachem Wechsel
erhalten nnd als letzte Schöpfung der Pferdezüchter sehen wir noch heutzutage das kaiserliche
Gestüt zu Lipizza am Karst.
Ungefähr ein Jahrtausend uach diesem Zuge erscheint als frühestes Wahrzeichen
dieses Gebietes der Timavus historisch beglaubigt, da ihu der griechische Seefahrer
Skymuos in seinem Periplus mit Namen bezeichnet.
Im Jahre 181 v. Chr. errichteten die Römer die Greuzsestuug Aquileja zur
Abwehr gegeu die Einfälle der Bergvölker nnd erhoben sie zur Colouie. Ihr Weichbild
erweiterte sich mit dem Anwachsen der Vvlkszahl allmälig bis an den Abhang des Karstes.
Der fruchtbare Bodeu dieser Gegend, welcher sich über den hentigen Bezirk von Monfaleone
erstreckte, ward von den Römern zu hoher Cultur gebracht. Wir besitze» darüber das
Zeugniß des Herodia»»s (im lll. Jahrhundert n. Chr.), der berichtet, daß daselbst die
Bäume, iu gleicher Reihe gepflanzt, mit einander dnrch die zwischen ihneu rankenden
Reben verbuudeu waren uud eiueu liebliche» Anblick darboten, so daß die ganze Prvvinz
mit einer grünen Laubkrone geschmückt schien. Dies ist ein Bild, welches heute nvch für
die erwähnte Gegend zutreffend erscheint, wie sich auch das römische Element der
Bevölkerung im Wechsel aller Zeiten in dem Gebiete von Mousaleoue erhalten hat.
Als der Kaiser Maximinus (im Jahre 238 u. Ehr.) mit seinem Heere zur Eroberung
Aqnilejas heranzog, stieß er ans das Hinderniß des am Ansgang des WippacherthalS
vvrbeisließenden Sontius, über welche« alle Brücke» abgebroche» wäre». Er besahl, daß
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Das Küstenland, Volume 10
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Das Küstenland
- Volume
- 10
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.63 x 22.44 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch