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Capodistria, durch eine Madonna in San Stefano zu Pirano, sowie durch eine Tafel im
Franciseanerkloster daselbst. Seinen Schnlcharakter zeigen: das schöne Altarbild in der
St. Lneienkirche zu Juvaudvor, ferner die gelegentlich dem Tizian zugeschriebene Madonna
mit Eugelu und Heilige« in Ossero. Dem Antonio Vassilaechi, genannt l'Alieuse, spricht
man das nmsangreiche letzte Abendmahl in der Franeiscanerkirche zu Pirauo zu, vou dem
sich eine Copie auch im Dom von Parenzo befindet.
Aber anch von den Meistern anderer Schulen Italiens in der Renaissanceepoche
finden sich Bilder da und dort in Jftrien verstreut, so von dem Florentiner Giuseppe Porta,
geuauut Salviati, eiu auferstehender Christus im Dom von Veglia und vou dem Nervuefer
Feliee Brusasorci, Sohu des Domeuieo, ein heiliger Franeisens in der Minoritenkirche zu
Cherso. Ob die Copie des letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci im Dom von
Lnfsin grande aus dieser Zeit stammt nnd zu denjenigen zu rechnen ist, welche für die
Reconstruction des arg verstümmelten Meisterwerkes einen Werth besitzen, müßte ebenso
erst noch festgestellt werden wie die Bewandtnis;, die es mit der „Schnle des Paolo
Veronese" hat, der eine Copie von Raphaels Madonna del Grandnca in der Kirche
in Ossero angehören soll. Aus dem XVII. Jahrhundert besitzt die Marienkirche zu Buje
vou dem Paduauer Giulio Cirello eine heilige Auua mit audereu Heiligen, der Dom
von Lnssin grande einen heiligen Franciscns, angeblich von dem Gennesen Fra Bernardo
Strozzi (il prew Lenovese), die Kirche des Minoritenklosters von San Martino sechs
große Gemälde mit je zwei Aposteln aus der neapolitanischen Schnle, der Chor der
Franeiscanerkirche zn Pirano einen ausgezeichneten Madonnenkopf von Giovanni Battifta
Salvi, geuauut Sassoferrato, uud das Kloster eiueu Raub der Europa vou Luca Giordauo,
weuu mau uämlich der Traditivu Glauben schenken darf, die auch deu Gerard Houthorst
iu Jftrien durch ein Bild vertreten feiu läßt, indem sie ihm eine auf Kupfer gemalte Geburt
Christi im Dom von Lnssin grande zuschreibt.
Dieser Periode gehören auch die Gebrüder Trevisaui, Fraueesco und Angelo, beide
ans Capodistria, an. Francesco, um 1656 geboren, war Eklektiker und erhielt von seiner
Wirksamkeit iu Rom uud Umgebung den Beinamen Romauo; Angelo war zumeist in
Venedig als Portraitmaler thätig. Ein halbes Jahrhundert vor diesen Meistern (circa
1600) entstand das Votivgemälde, eine Madonna mit dem Donator darstellend, in Santa
Maria degli Angeli zn Lnssin grande; in ihre Zeit dagegen fallen die Fresken am Plafond
der Kirche des aufgehobenen Franciscanerklosters zn Capodistria. Sie dürften von dem
Maler Prem herstaminen, der, vermuthlich aus dem Orte gleichen Namens bei Adelsberg
gebürtig, 1688 sich in Trieft aufhielt und auch iu Capodistria thätig war.
Die vorstehend erwähnten ansgenommeu, gehören anch die meisten der in Jftrien
vorfindlichen Bilder ans dem XVII. Jahrhundert venetianifchen Meistern an, so dem an
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Das Küstenland, Volume 10
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Das Küstenland
- Volume
- 10
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.63 x 22.44 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch