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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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35 hüllt und Knospen und Sprossen sich aufthun, wagt der Grundbesitzer noch nicht Hoffnung zu schöpfen. Erst gegen Ende dieses Monats hält er sich berechtigt, seinen Blick nach oben zu richten, als wollte er die Allmacht herausfordern. Er vergißt jedoch, daß oftmals die Bora auch im Juni und selbst im Juli noch die Weingärten so rein fegt, als hätte sie Hunderte von Menschen bestellt, um das Vernichtuugswerk so rasch als möglich durch- zuführen. Während eines Borastnrmes peitschen nämlich die heftigen Nordostboen das Meer mächtig, es erhebt sich der „Gischt", das ist der fein zertheilte Meerwasserstaub, der die gauze Insel bedeckt und dessen salzigen Bestandtheile auf die Vegetation wie eine sengende Materie wirken. Das Dorf Loparo ist die Heimat des heiligen Marinus, des Begründers der gleichnamigen Republik. Die Stadt Arbe dagegen zählt den berühmten Erzbischof de Dominis zu ihren Bürgern. Arbe ist eine alterthümliche Stadt; ihre Häuser liegen ziemlich dicht an einander gereiht und machen iin Allgemeinen einen düsteren Eindruck. Die Straßeu siud eng und das Pflaster ist geradezu lebensgefährlich. Auffällig ist die große Anzahl von Kirchen, welche theils noch im guten Zustand erhalten sind, theils aber nur mehr aus Ruinen bestehen. Noch vor wenigen Decennien zählte man in Arbe 13 Kirchen und 7 Klöster. Im Süden von Arbe beginnt die Insel P ago, welche durch die Bora unter den dalmatinischen Inseln am meisten zu leiden hat. Sie hat die Gestalt mehrerer länglichen parallelen Halbinseln, welche durch Landengen verbunden sind; im Süden trennt sie die Meerenge von Ljnbac vom dalmatinischen Festland. Von der Mitte der Insel aus erhebt sich der 348 Meter hohe Berg vou St. Vito, auf dessen kegelförmiger kahler Spitze eine Ruine zu sehen ist; im Nordosten fallen die Abhänge desselben fast senkrecht gegen die Bucht von Pago ab, im Südwesten dagegen ist die Böschung milder. Die Insel ist im Allgemeinen steil und steril; nur dort wo ihre verschiedenen Glieder durch die Land- engen verbunden sind, bemerkt man fruchtbare, vorzüglichen Wein und Öl liefernde Niederungen. Auf den geschützten Abhängen der Berge wachsen aromatische Pflanzen und es bilden diese Gegenden vorzügliche Weideplätze; dem entsprechend ist auch die Viehzucht nicht unansehnlich. Großartig ist die Bncht von Pago; leider ist sie im Winter bei heftiger Bora unzugänglich, weil es schwer ist, in dem Kanal della Morlacca gegen dieselbe aufzukommen. Aus diesem Grunde landen auch die nach Pago bestimmten Schiffe während des Winters an der Westküste bei Eassion, von wo aus man über eine kleine Anhöhe ans südliche Ende der Bucht von Pago und zur Stadt gelangt. Vor der Stadt Pago wird die Bucht so enge, daß eine Brücke beide Ufern verbindet. Jenseits der Brücke sind die berühmten Salinen, die reichsten Dalmatiens. Auf dem Nordwestende des Vallone di Pago liegt das z»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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