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und der Sieger Vatinius blieb in der Provinz als Propraetor, um die Verwaltung zn
ordnen. Er schlug seineu Sitz in Narona auf und befestigte diese Stadt, da sie von großer
comrnereieller und strategischer Wichtigkeit war, wie sie denn auch bereits ein geordnetes
Stadtwesen in der Form eines Mnnicipiums mit regelmäßigen Magistratnren besaß. Auch
blühte schon damals in Narona die Kunst, denn die meisten dort gefundenen Kunstobjecte
gehören der besseren Zeit an, wie z. B. die Basreliefs von sieben tanzenden Figuren, welche
dem Reichthum der Erfindung, der Anmuth der Zeichnung und der sorgfältigen Ausführung
nach fast von griechischem Charakter sind.
Nach Cäsars Tode erhoben sich die Dalmater neuerdings (43) gegen die Römer
und schlugen den Senator Baebins so entschieden, daß sich Vatinius nach Dyrrachium
(Drae, Dnrazzo) zurückziehen mußte. Zwar wurde M. Brutus Caepio mit der Verwaltung
Dalmatiens betraut, aber schon im Jahre 40 waren die Dalmater wieder in Hellem Auf-
stand, so daß der Cousular Asinins Pollio gegen sie geschickt werden mußte, ohne daß er
jedoch etwas Wesentliches auszurichten vermochte. Die Küste kehrte wohl in die Gewalt
der Römer zurück, das Innere des Landes blieb jedoch unabhängig wie zuvor.
Die vollständige Eroberung Dalmatiens wurde erst durch Oetaviau bewirkt. Er
bändigte die Seeräuber von Meleta und Eorcyra nigra und ließ die ganze unmündige
Jugend niederhauen, die waffenfähigen Männer aber in die Sklaverei verkaufen. Den
besiegten Insulanern und Libnrnern wurden alle Schiffe — die schnellsegelnden naves
liburnicas — abgenommen und mit Hilfe dieser gewann er später die Schlacht von
Aetinm. Nach Besiegung der Japyden warf sich Augnstus auf das binnenländische
Dalmatien, wo die dalmatinischen Feldherrn Versus und Festimns den römischen Kaiser
mit 12.000 Kriegern bei Promona (Tepljn bei Promina) empfingen. Trotz der tapferen
Vertheidigung wurde die Stadt eingenommen und zerstört, ebenso auch Synodinm (Otavice
im Thal zwischen Svilaja und Mvsec?) und Setovia (Sutina zwischen Mne und Sinj?).
Vor dieser letzteren Stadt wurde Octavian verwundet und kehrte mit Hinterlassung des
Statilins Taurus im Jahre 33 über Salona nach Rom zurück. Er schloß mit den Dalmatern
unter der Bedingung Frieden, daß sie 700 ihrer edelsten Söhne als Geiseln geben, die dem
Gabinins abgenommenen Feldzeichen zurückstellen und einen jährlichen Tribut zahlen .
mußten. So hatten die Römer nach zweihundertjährigem hartnäckigen Kampfe endlich auch
Dalmatien in ihre Gewalt gebracht.
Trotzdem kostete es ihnen noch sehr viel Mühe, bevor sie das Land beruhigt
und nach ihrer Art eingerichtet hatten. Augnstus übergab es zwar als ein vollkommen
ruhiges Land in die Verwaltung des Senates (27 v. Chr.), in dessen Händen es bis zum
Jahre 11 v. Chr. blieb, während welcher Zeit die zwei Consnlaren C. Antistins (17 v. Chr.)
und P. Silins (16 v. Chr.) das Land verwalteteten. Als aber die schlechte Verwaltung
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Volume 11
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Dalmatien
- Volume
- 11
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.54 x 21.83 cm
- Pages
- 370
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch