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militärische, die ein besonderer „vux« erhielt. Allein auch diese Maßregel, die den Ober-
befehl über das Heer in die Hand eines erfahrenen Militärs legte, konnte die drohende
Gefahr nur aufschieben, nicht aber beseitigen. Unter diesen „vuess III)'riciani linMs"
oder „vuces totius H^rici" finden wir auch mehrere spätere Kaiser, die insgesammt dem
illyrischen Volke entsprossen waren, z. B. Claudius Gothicus, Aureliauus, Septimins,
Probus, Carus :c. Nach Probus' Tode drangen die Barbaren wieder in Dalmatien ein,
wurden aber vom Kaiser Carus, gebürtig aus Naroua, zurückgeschlagen. Er überließ den
ganzen Westen seinem Sohne Carinns und ernannte den Constantins Chlorus, den späteren
Kaiser, zum Statthalter Dalmatiens (282). Damals zeichnete sich ein anderer Dalmatiner
C. Anrelius Valerius, geboren in der Nähe von Salona, im römischen Heere durch
Tapferkeit und Genialität besonders aus, so daß er vom Heere im Jahre 285 zum Kaiser
unter dem Namen Diocles oder Diocletianns ausgerufen wurde. Unter ihm war Daciauus
Präses von Dalmatien, der 296 den Bischof von Salona Georg martern ließ; nach
ihm M Anrelius Julus, unter dessen Verwaltung 299 der heilige Domnius, der zweite
Bischof dieses Namens, den Märtyrertod erlitt. Doch begann die eigentliche Christen-
verfolgung Diocletians erst im Jahre 303 und traf Dalmatien so gut wie die übrigen
Länder des römischen Reiches.
Mit Diocletian begann eine neue Epoche nicht nur für das Reich im Allgemeinen,
sondern für Dalmatien noch besonders. Neben den übrigen wichtigen Veränderungen im
Regiernngs- und Verwaltungssystem, welche das ganze Reich betrafen, bezieht sich auf
Dalmatien insbesondere die neue Eiutheilung in zwei Provinzen: in das eigentliche
Dalmatien mit der Hauptstadt Salona und in die Prävalitaua (Süddalmatien
nnd Nordalbanien) mit der Hauptstadt Scodra (Scutari, Skadar). Die von Diocletian
begonnene Reorganisation vollendete Constantin der Große im Jahre 325: er theilte die
ganze Balkanhalbinsel in Ost- und West-Jllyricnm, welch letzteres zur Präsectur Italiens
geschlagen und so noch enger mit diesem Lande verknüpft wurde. Auch trennte Constantin
die Civilfnnctionen von den militärischen und wies die ersteren dem ,?ra5eews prastoiic»",
die letzteren dem , Napster inilituin" zu. Zur Regierungszeit Diocletians blieb Dalmatien
durch die Anstrengungen seines Schwiegersohns, des Cäsars G. Galerius Valerius, der
in Sirmium residirte, von feindlichen Einfällen verschont und erfreute sich einer gedeihlichen
inneren Entwicklung.
Nach seiner Abdankung (305) zog sich Diocletian in seinen neuerbauten Palast bei
Salona, das heutige Spalato, zurück. Wir finden die Spuren seiner Thätigkeit auch in
den Granitbrüchen von Syrmien (in der Fruska gora nördlich von Mitrovica), wo er die
Säulen und Bildhauerarbeiten persönlich beaufsichtigte und viele architektonische Schmuck-
stücke für seine Bauten in Rom und Spalato ausführen ließ.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Volume 11
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Dalmatien
- Volume
- 11
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.54 x 21.83 cm
- Pages
- 370
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch