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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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151 einkommen auf und werfen sich, nachdem sie ihre Pferde haben steigen lassen, im Carriere gegen den Ring, indem sie denselben mit der Lanze zu treffen trachten. Wer mitten in den kleinen Riug trifft und denselben an der Lanze fortträgt, der wird von der Volksmenge mit Zurufen begrüßt und einem solchen werden drei Einheiten gutgeschrieben. Trifft Jemand zwischen den äußeren und inneren Ring oben, so erhält er zwei Einheiten; wer jedoch in gleicher Weise, aber unten trifft, dem wird nnr eine Einheit angerechnet. Ist Jemand nach der Reihe abwechselnd dreimal angelaufen und hat er dabei die höchste Anzahl von Einheiten erhalten, so gilt er als Gewinner des Spiels. Haben zwei Eoncnrrenten die gleiche Anzahl von Einheiten, dann wiederholen sie das Spiel so lange, bis einer die Oberhand behält. Der Sieger wird daraus unter dem Znrns des Volkes und Musikbegleitung von Allen in die Mitte genommen und die nationale Fahne ihm vorangetragen. Wenn Alle vor den Richtern und Behörden mit gesenkter Lanze die Rosse zum Steheu gebracht und der Spielleiter den Gewinner herzlich begrüßt uud belohnt hat, spricht er anch etliche Worte über die Entstehung dieses Spiels uud den Heldenmuth der alten Sinjaner und Eetinjaner. Seine Rede pflegt er mit dem Rufe zu schließen: „Hoch lebe unser ritterlicher König!", in welchen das gesammte Volk einstimmt. Darauf kehrt mau iu derselben Ordnung, in der man gekommen ist, in die Stadt zurück; nur den Sieger pflegt man noch nach Hanse zu geleiteu, wo sich Alles zur Bewirthuug einfindet. Die Volkssitten und Bränche anläßlich der Eheschließung enthalten manches Erwähnenswerthe. Sie sind nicht überall dieselben, doch haben sie sich mehr minder noch bis ans den heutigen Tag erhalte», trotzdem die nationalen Bräuche im Dorflebeu foust allmälig zu verschwinde» uud der Vergessenheit anheimzufallen drohe». Vor der Hochzeit findet die Verlobung statt. Dieselbe wird dadurch eingeleitet, daß zwei oder drei Werber mit dem Vater des Bräutigams sich ins Haus des Mädchens begeben und um dasselbe freien. Dies pflegt zumeist spät Abends zu geschehen. Der Vater klopft an die Thür und ans die Frage: „Wer da?" antwortet er: „Freunde". Die Thür wird aufgemacht, worauf der Obersvat rust: „Guten Abend, Hauswirth!" Der Gruß wird mit den Worten: „Gott gebe Gntes" erwidert und darauf entspinnt sich zwischen dem Obersvaten und dem Hausvater ein Gespräch. Sobald sich das auserwählte Mädchen zeigt, nimmt der Obersvat einen Apfel hervor, in welchem oben ein Ölzweig steckt, unten aber ein Ring hängt, und übergibt ihn nebst einigen klingenden Münzen in demselben dem Mädchen mit den Worten: „Ich bin gekommen, dich für einen jungen Helden zu werbeu, deiue Leute haben bereits eingewilligt, jetzt ist die Reihe an dir, das Gleiche zu thu»; stimmst du zu, dauu uimm diese Gabe an." Das Mädchen antwortet bescheiden: „Ich verdiene solches nicht, nur ihr, die ihr mich auserkoren habt, seid gut." Nachdem sie den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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