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Darstellungen zeigen unten die Heiligen Franeisens, Bernhard und Antvnius, rechts
Domnins uud Johauues, links Ludwig und Hierouymus, oben in der Mitte die
Madonna, rechts die Heiligen Helena und Katharina, links Agnes und Magdalena,
durchwegs edle, in schönem Colorit ausgeführte Bilder mit wie gesagt schönein Rahmen-
werk von Säulchen und Gebälken mit vergoldeten Ornamenten ans weißem Grunde. Die
Jahreszahl ist 1549.
Gleichwertige Bilder von dem Namensverwandten des früheren Meisters vou
Francesco da Santa Croce (Rizzo) enthält die Kirche des Franciscauerklosters in
Lesina. Das Hochaltarbild, gleichfalls getheilt, mit Madonna und den Heiligen Helena,
Lncia, Clara, Elisabeth, Stesan, Peter, Franciscus, Antonius, Bernhardin von Siena
uud Bnonaventura ist im Jahre 1583 angefertigt; von demselben Maler ist in der
genannten Kirche ein Altarbild mit sieben Propheten und eines mit der Madonna, rechts
Johannes, links Hieronymns erhalten. Ragusa bewahrt eine Anzahl werthvoller älterer
Bilder, welche mit ihren Figuren von strenger Zeichnung auf Goldgrund und mit den
Frührenaissancerahmen eine lange Dauer älterer Stilrichtung verrathen. Die Kirche dells
vonee in der Vorstadt Pile, ein kleines Klosterkirchlein mit gothischem Portal, enthält
ein schönes Altarbild, das in der Mitte die Madonna mit Christus und Johannes, rechts
S. Gregor, links S. Martin, oben im Rundgiebel die Kreuzigung, in den unteren
Feldern S. Georg, eine Bischof- und eine Papstkrönung zeigt. Die Inschrift: Meolaus
likwAusinus ?inKedat AKÜLLLlüXVII Älevsis k'ediuaiii verräth uns einen einheimischen
ragnsanischen Maler. Verwandten Charakter tragen und vermuthlich demselben Meister
zuzuschreiben sind die Bilder in den Apsiden zu beide» Seiten des Hochaltars der
Dominicanerkirche. Die Sacristei derselben Kirche enthält ein zehntheiliges Bild, unten
mit ganzen, oben mit Halbgestalten, darstellend die Taufe Christi, die Madonna und
eine Anzahl Heilige, außerdem ein zweites ungeteiltes Bild, beide Holzbilder auf
Goldgrund vou zweifellos italienischer Schule. Ebenso interessant und vielleicht noch dem
XV. Jahrhundert angehörig ist der große außen und innen bemalte Reliqnienschrank des
Sacristeialtars der Frauciscauerkirche.
Alles was wir sonst an Bildern in den dalmatinischen Kirchen und Klöstern
antreffen, gehört deu späteren italienischen Schulen an, es ist darunter vielfach Bemerkens-
werthes, Anderes von geringerer Qualität, das oft die bedeutendsten Namen trägt. Dem
Sebenicaner Andrea Schiavone wird ein Bild in der Domkirche seiner Vaterstadt
zugeschrieben, darstellend die heiligen drei Könige; Tizian wird mehrfach mit Bildern in
Sebenico und Ragusa in Beziehung gebracht, eiu schönes Bild von Pordenone, der
heilige Stefau, ist in der Kirche S. Simeone in Zara erhalten, im Kloster Palndi das
Porträt des Bischofs Tomafo Negris von Lorenzo Lotto, in der Sacristei des Doms
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Volume 11
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Dalmatien
- Volume
- 11
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.54 x 21.83 cm
- Pages
- 370
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch