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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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492 Diese in Kürze geschilderten Gruppen des Handels sind Einzelheiten jenes viel- bewegten Bildes, welches das Verkehrsleben der Hauptstadt darbietet. Die Verpflegung Budapests, die Versorgung der industriellen Anlagen mit dem nöthigen Rohmaterial, die Verwerthung der erzeugten Waaren schaffen aber auch sonst noch einen lebhaften Handels- verkehr. In Ermangelung von Markthallen bildet die Gegend des Donau-Users, vom Petöfideukmal bis zum Hauptzollamt, den hauptsächlichen Nahrungsmittelmarkt. Hier ist das Markteommissariat, hier der Gemüse- uud Obstmarkt, der Fischmarkt, wohin aus den nahe anlegenden Fischerbarken die lebenden Fische gebracht werden, und hier befinden sich auch die Südfrüchte- und Wildprethandlnngen. Besonders lebhaft betheiligen sich an der Verpflegung Budapests die Ortschaften längs der Donau. Auf hoch beladeneu Schiffen schleppen sie die Gemüse, Gurken, Waffer- nnd Zuckermelonen, Kraut, Äpfel, Pflaumen, Trauben und manch anderes Obst herbei; im Herbst namentlich ist der Saum des ganzen linken Donauquais, vom Schwurplatz bis zu den Lagerhäusern hinab, mit hölzernen Barken besetzt, welche Lebensmittel zuführen. Die Treppenquais wimmeln bei ihrer Ankunft von Auf- und Niedersteigenden, in kürzester Frist wandert das Zugeführte in die Magazine der Kleinhändler und unter die Zelte der Markt- weiber,wo, von der verwöhnten Hauswirthin hinab bis zu dem säcketragendenTaglöhner und dem auf Abfälle lauernden Gassenjungen, Jedermann findet, was nach seinem Geschmack ist. Auch mit zweckmäßigen Verkehrsmitteln und Verbindungen, die ja zu den unent- behrlichen Bedingungen der Entwicklung einer Stadt gehören, ist Budapest in hervor- ragender Weise versehen. Eine der gewaltigsten Wasserstraßen Europas, die Donau, steht im Dienste der Hauptstadt. Längs der Quais stehen in langen Reihen, zu Hunderten, die Personendampfer uud Remorqneure, die eisernen und hölzernen Schleppschiffe und andere Lastfahrzeuge, um Waaren aus- oder einzuladen. Außer den Schiffen der großen Actieugesellschaften uud der in den Donau- und Theißstädten ansässigen Schiffseigenthümer erscheinen in statt- licher Anzahl die Schiffe der ungarischen Staatseisenbahnen von der unteren Donau, ferner süddeutsche, serbische uud rumänische Schiffe unter ihren eigenen Flaggen. Geübte und gewandte „Sacklträger" schwingen Metercentnerlasten mit Leichtigkeit auf ihre Schultern und eilen damit über die Quais. Größere Frachtstücke, wie Dampfkessel und Maschinen, riesiges Stammholz für den Schiffsbau, mehrere Meterceutuer schwere Steine für den Häuserbau, Treppenstufen n. f. w., werden mittelst Hebekrahnen mit aller Leichtigkeit auf die weiterbefördernden Lastwagen gehoben. Und so geht dies fort, das ganze Donauufer entlang, nichts als Leben, Arbeit, rühriges Schaffen, — der mächtige Pulsschlag der Lebenskraft einer aufstrebenden Großstadt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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