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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12
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Page - 546 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Volume 12

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546 Nagy-Koväcsi wird jetzt Kohlenbergbau betrieben, der aber noch nicht zu größerer Wichtigkeit gelangt ist. Telki war einst der Sitz einer berühmten Abtei, die im Jahre 1198 entstand und den Namen des heiligen Königs Stephan führte. Nachdem sie manche Ungunst der Zeiteu überdauert, wurde die Abteikirche im Jahre 1543 durch die Türkeu zerstört, im Jahre 1703 aber durch den Benedictinerorden, und zwar dessen Wiener Schottenstift, angekauft, in dessen Besitz sie sich noch jetzt befindet. Gegen Norden sind die entlegensten Gemeinden Pilis-Csaba und Vörösvär. Beide sind große nnd wohlgebaute Ortschaften längs der Wiener Straße. Die Bewohner Vörösvärs haben früher auf dieser Landstraße den Schnellfuhrdienst besorgt, der aber seither gänzlich eingegangen ist; ihre Haupt-Erwerbsquellen sind heute Ackerbau und Obstzucht. Pilis-Csaba erhält einige Wichtigkeit durch das benachbarte Militärlager, das jeden Sommer der Schauplatz großer Manöver ist. In der Nähe Vörösvärs liegen die Gemeinden Szent-Jvan und Solymär; alle drei sind Eigenthum der gräflichen Familie Karacsouyi, deren verstorbenes Oberhaupt, Graf Guido Karäcsouyi, dort vor einigen Jahren eine Stiftung zur Auszeichnung von „Rosenmädchen" gegründet hat; die Krönung der Rosenmädchen geht stets unter großen Feierlichkeiten vor sich. Jenseits des Vörösvärer Thales liegen, der Berggruppe des Kevely zu Füßen, sechs Ortschaften. Zwei haben gemischte Bevölkerung, die übrigen sind beinahe rein deutsch. Die größte ist Pomaz, an der Szent-Endreer Vicinalbahn, mit 3.500 Einwohnern. Es ist interessant als ethnographisches Gemengsel, aus dem der serbische Charakter stark hervorsticht, wiewohl die Zahl der Serben in der ganzen Gegend stetig abnimmt. In der Mitte der lang hingedehnten Ortschaft liegt auf erhöhtem Platze das verkommende Schloß der Grafen Teleki, wo in den Fünfziger-Jahren Graf Joseph Teleki die Geschichte der Huuyady geschrieben hat. Auch in Esobänka gibt es viele Slovaken und Serben, man hört selten ein magyarisches Wort. Es ist ein sehr netter, freundlicher Ort, dessen Lage und Umgebung förmlich an eine kleine Schweiz erinnert. Zur Sommerfrische ist es besonders geeignet uud wird auch in neuester Zeit ziemlich stark von ruhebedürftigen Hauptstädtern aufgesucht; der Mangel an Verkehrsmitteln ist jedoch seinem Aufschwung hinderlich und es wird, wenn es keine Eisenbahn erhält, schwerlich im Stande sein, die verschwenderische Fülle seiner Naturgaben zu verwertheu. Uuter den übrigen am Fuße des Nagy-Kevely gelegeneu Ortschaften wird unsere Aufmerksamkeit am meisten von Üröm gefesselt. Seine Hauptmerkwürdigkeit ist die schmucke kleine griechisch-uichtnuirte Kirche, die sich am Südende des Ortes in einem hübschen Garten erhebt. Hier hat Palatin Joseph seine erste Gemalin, die im Alter von neunzehn Jahren verstorbene Großfürstin Alexandra Pawlowna, Tochter des Kaisers Paul, beigesetzt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Volume 12
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (3)
Volume
12
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
15.49 x 21.91 cm
Pages
626
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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