Page - 6 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
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ausführt, um durch die Sauua verstärkt das gauze Laud zu durchqueren. Das Bild ist
herrlich umrahmt. Im Nordeu winken uns Braudjöchl uud Silberspitz, iiu Westeu der
Rifflereisblock, im Süden die Thialspitze; unmittelbar vor nns liegt die ans dem Sagen-
cyklus Friedls wohlbekannte alte Feste Landeck und mächtig braust die Sauna gegen die
Jnnschlncht heran — Alles vereinigt sich zu einem höchst romantischen Bilde.
Unmittelbar vor Laudeck öffnet sich das aumnthige Sannathal mit dem Dörfchen
Grius, einst als Badeort von Margaretha Maultasch besucht. Nun aber fesselt, indem wir
die Ar lbergbahn aufwärts verfolge», der Bahubau durch feiue imposante Kühnheit unser
Interesse; iu gewaltiger Höhe mußte aus steilen Gehängen mit Hilfe mächtiger Viaduete
der schmale Weg für den Schienenstrang errungen werden. Zu beiden Seiten einer
malerischen Schlucht liegt Piaus, im Hintergründe ragt die beeiste Parseierspitze empor
(3.034 Meter) und in schönen Linien die Nisflergruppe. Bald theilt sich beim Schlosse
Wiesberg das Thal der Sanna in das südwestliche Paznannthal, dem die Trisanna
entströmt, und in das S tanzer tha l , durch welches die Bah» hoch über deu Ufern der
Rosanna zum Arlberg führt. Wo beide sich zur Sauna vereinige«, mußte der Schienen-
strang das tiefschrundige breite Paznauuthal überqueren und erreicht dies mit Hilfe
einer riesigen Eisenbahnbrücke, die hoch über dem gähnenden Abgrund schwebt. Bei
Schnann mündet die kaum 2 Meter breite schaurige Schnannerklamm aus. Nun erhält
das Thal einen auffallend alpinen Charakter; der letzte Ort desselben, St. Anton am
Fuße des Arlbergs, liegt l.282 Meter hoch. Während es zur Zeit des Bahubaues
zu einer ephemeren Stadt mit 4.000 Einwohnern emporwuchs, dauu aber so rasch, wie es
gewachsen, in seine frühere Kleinheit zurücksank, stellt es heute eiueu gauz ausgezeichneten
Centralpnnkt für viele der dankbarste» Bergbesteigungen uud Jochübergänge dar, ins-
besondere in der Verwallgruppe. Über den Arlberg führt die schöne Poststraße in zahl-
reichen Windungen empor, bis sie St. Christoph erreicht, das von Heinrich dem Findelkind
im XIV. Jahrhundert gegründet und mit einer Bruderschaft zu dem Zweck bedacht wurde,
den Nothleidenden im Winter als Hospiz zu dienen. Je weiter man gegen die Höhe des
Joches emporschreitet, nmsomehr erweitert sich die Aussicht; endlich ans einer Höhe
von 1.797 Meter zeigt uns eine Tafel die Grenze zwischen Tirol uud Vorarlberg. Der
Abstieg der Straße erfolgt in Serpentinen zur Bahnstation Langen; unter dem Joch-
übergaug liegt der 10.240 Meter lange Arlbergtuuuel.
Das Pazuauutha l mit ueuerbauter Fahrstraße beginnt als enge Waldschlucht bei
Wiesberg uud führt durch die düstere Gefällschlucht in die Wiesenfläche von See, dem
Geburtsorte des Malers Mathias Schund; darüber rageu der Blaukakopf, die Peziuerfpitze
uud der Rothbleiskopf. In etwa zwei Stunden erreicht mau das lawinengefährdete Kappl
und betritt mm eine freundliche Thalweitung, die den Lawinenstürzen in der furchtbarsten
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book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Tirol und Vorarlberg, Volume 13
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Tirol und Vorarlberg
- Volume
- 13
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1893
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.12 x 23.1 cm
- Pages
- 624
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch