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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Page - 177 -
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Page - 177 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Volume 13

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177 Grenzen. Daher erschien Tirol beim Ausbruch des zweiten Coalitionskrieges sofort bedroht. Dies bewog auch Kaiser Franz II., in seiner Fürsorge für das geliebte Land, hier eine eigene Armee aufstellen und selbst Graubünden besetzen zu lassen, nach Vorarlberg aber ein Corps der Nordarmee zu verlegen, als durch Süddeutschland und Italien seine Heere vordrangen. Die Tiroler waren gleichfalls eifrigst auf den Schutz der Landesgrenzen bedacht und zahlreiche Schützencompagnien eilten auf den Aufruf des Gouverneurs und Hofcommifsärs Grafen Bissingen an die bedrohten Punkte. Allein trotz aller Opfer- willigkeit vermochten die Tiroler ihr Land nicht vor feindlichem Überfall zu bewahren. Maffenas kühner Untergeneral Leconrbe unternahm schon Mitte März die ersten Angriffe auf die Österreicher und Tiroler bei Martinsbruck, und als diese Oberst Freiherr von Knesevich tapfer zurückwies, wiederholte er im Verein mit General Defsoles am 25. seinen Versuch, ins Land einzudringen — jetzt mit entschiedenem Erfolg. Knesevich mußte sich ergeben und die Franzosen besetzten den Bezirk Nauders. Ebenso glücklich war Desolles, er zerstreute die österreichische Vorhut unter General Loudou bei Taufers vollständig und drang siegreich bis Schluderns vor. Die Grenzbezirke litten schrecklich unter der feindlichen Besetzung, besonders das obere Vintschgau, denn Desolles' Leute steckten Glnrns, Mals und Schluderns in Brand. Zum Glück nöthigten die Siege der Österreicher in Italien und Deutschland die Feinde nach wenigen Tagen zum Rückzug, und als bald nachher Generalmajor Graf Bellegarde, der Obercommandant in Tirol, den Feinden das Engadin entriß, war für Tirol in diesem Jahre jede Gefahr geschwunden. Um so größer wurden die Besorgnisse für Tirols Sicherheit im folgenden Jahre, 1800, da an der Spitze der französischen Armeen in Deutschland und Italien Frankreichs fähigste Generale traten. Während Bonaparte die Österreicher unter Melas bei Marengo schlug und zur Preisgebung ganz Ober-Italiens bis an den Mincio zwang, trieb sie Morean aus Süddeutschland bis über die Isar zurück und nöthigte sie zum Waffenstillstand von Parftors (15. Juli). Dadurch gerieth alles Gebiet im Norden und Süden Tirols, ja ein Theil des Landes selbst, der Grenzdistrict Rentte, in Feindeshand. Während dieser wiederholt verlängerten Waffenruhe besuchte der neue Obercommandant der Nordarmee, Erzherzog Johann, Tirol, um die Grenzpässe zu besichtige«, — ein Besuch, der die Tiroler mit hoher Freude und unvergänglicher Anhänglichkeit an den Prinzen, diesen mit großer Zuneigung zu ihnen erfüllte. Als der Krieg wieder begann und bald einen noch ungünstigeren Verlauf nahm, wurde die Lage des Laudes bedenklicher als je zuvor, die Feinde stürmten von allen Seiten auf seine Grenzen ein, aber sie wurden überall mit blutigen Köpfen zurückgewiesen. Um so härter trafen die Tiroler die Bedingungen des Waffenstillstandes von Steyr, der trotz dieser tapferen Abwehr der Feinde die Österreicher zwang, die nördliche Hälfte des Landes zu räumen, die südliche weiteren Angriffen der Tirol und Vorarlberg. 12
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Volume 13
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Tirol und Vorarlberg
Volume
13
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1893
Language
German
License
PD
Size
16.12 x 23.1 cm
Pages
624
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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