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Durch die Größe der Produktion ragt im nördlicheren deutschsprechenden Theile
Südtirols zunächst namentlich das Weinbaugebiet vou Bozen mit den Gemeinden Gries,
Zwölfmalgreieu, den sogenannten Überetscher Gemeinden Kältern, Eppan, Girlan,
Tramin hervor, dessen Weine schon früh einen bedeutenden Ruf auch im Ausland
genossen, ebenso die Gemeinden Auer, Neumarkt, Salurn, Margreid und Kurtatsch,
welche zusammen fast ein Drittel der gesammten Weinsechsuug des Landes erzeugen.
Hieran schließt sich der Weinbau des Meraner Gebietes mit den Hauptweinbaugemeinden
Algnnd, Grätsch, Tirol, Marling, Riffian, Mais, Schönna, Lana, Nals, Andrian. Von
geringerer Bedeutung ist der Weinbau des Eisackthals, welcher den Übergang zu dem kleineu
Brixeuer Weinbaugebiet bildet, dessen Rebcultur und Rebprodncte schon mehr jenen
nördlicherer Weinländer gleichen und woselbst auch im Gegensatz zum wärmeren Etsch-
lande der Weißwein vorherrscht. Die durchschnittliche Weinproductiou des Brixeuer
Gebietes beträgt etwa 5.000 Hektoliter und hat bisher nur örtliche Bedeutung.
In dem südlicheren Theile des Tiroler Weinbaugebietes sind dagegen die intensiv
bewirthschafteten Weingelände von Mezzolombardo und Mezzotedesco hervorzuheben,
hieran anschließend die Weinberge von St. Michele und Lavis, die Berggelände von
Giovo, Meauo und Cembra, die fruchtbare Ebene bei Trient, das Campo Trentino und
die trefflichen Hügellagen im Umkreise dieser Stadt, dauu weiter im Etschthal die bedeu-
tenden Weinbaugebiete von Calliano, Nomi, Mori, Lizzana, Aldeno, Pomarolo, Nogaredo,
Ala und Aviv, sowie vor Allem die herrlichen Lagen von Jsera, dessen Weine zu den
besten des Landes gehören. Hierzu kommen ferner die vorzüglichen Lagen im Sareathal
und am Gardasee.
Auch in den südlichen Seitenthälern des Etschthals, im Nonsthal (Cles, Revo)
und im Sugauathal (Borgo, Strigno) wird bedeutender Weinbau getrieben, die Cultur
der Rebe verliert aber hier mehr und mehr den Charakter, den sie im Etschthal besitzt.
In Vorarlberg sind besonders die südlichen und südwestlichen Abhänge des Rhein-
thals, die südwestliche Abdachung des Bregenzerwaldes und die Ufer des Bodensees der
Cultur der Rebe gewidmet.
Die Bodenverhältnisse in den Tiroler Weingeländen sind sehr mannigfaltige. In
den Hügellagen des Etschthals finden wir neben Porphyr und etwas Granit namentlich
in großer Ausdehnung Kalkboden. An einzelnen wenigen Punkten, wie in Jsera und bei
Maderno nächst Trient, tritt der-für das Gedeihen der Rebe so treffliche Basaltboden zu
Tage. In der Etschthalebene ist es zumeist fruchtbarer, durch Verwitterung von Urgestein
unter Beimischung vou Kalksteinresten gebildeter Alluvialboden, auf dem die Rebe üppig
gedeiht. Ganz besonders günstig für die Massencultur gewisser werthvoller Rebsorten, wie
Teroldigo und Lagrein, erweisen sich sandige Alluvialböden, weuu sie, wie vielfach
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Tirol und Vorarlberg, Volume 13
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Tirol und Vorarlberg
- Volume
- 13
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1893
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.12 x 23.1 cm
- Pages
- 624
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch