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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Volume 14
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54 versteinerten Heuhaufen bei Reichen und das Erdbeermädchen bei Tichlowitz verdienen Erwähnung, wie auch die Ruine Sperlingstein und der Jungfernsprung bei Neschwitz. Das Mittelgebirge ist bis auf die höchsten Bergrücken wohl bewohnt. Bekanntere Ortschaften sind Reichen und die alte Töpferheimat Lewin. In Wernstadt hat einst der Herzog von Lauenburg durch eine Dachrinne vor den Schweden sich gerettet. Auch ist die durch Kattundruck berühmte Familie Leitenberger von hier ausgegangen. Südöstlich vom Mittelgebirge liegt zwischen der Elbe und den Kummerbergen das Anschaer Rothland nnd das Danbaer Grünland, deren Name vom Roth-und Grünhopfen herrührt, welcher hier in vorzüglicher Qualität gebaut wird. Das Rothland reicht von der Elbe bis znm Wilschberg (610 Meter) und Ronberg (551 Meter), südlich bis in die Hochebene von Wysoka und Wteluo. Ganz vorzüglichen Hopfen gibt es bei Anfcha an den Lehnen des Gablowkabachs, namentlich aber ist die Platte bei Polepp sehr ertragreich. Vor alter Zeit ein Sumpf, später eine Hutweide, seit Joseph II. an die Nachbargemeinden vertheilt, ist die Platte heutigen Tages eine Zierde der Landschaft und eine Art Goldgrube für die Umgebung. Auch die Gastorser und Ploschkowitzer Gegend, die Fluren von Libeschitz, Konojed, Drahobns, Schnedowitz, die Hochebenen von Malschen, Hrvbitsch, Zebus, Brotzeu, sowie die Lehnen der zahlreichen Gründe sind reich an Rothhopfen. Ungefähr bei Konojed, Graber, Drnm, Sterndorf, Sebitsch, Domaschitz, Tuhauzl, Strachel, Zebus und Brotzen scheidet sich das Rothland vom Grünland, welches durch große Plateaus mit engen Felsenthälern, pittoresken Schluchten und wildzerrissenen Sandsteinwänden, sowie durch schmale Thalfurchen ausgezeichnet ist. Eiu wichtiger Theil des Grünlandes, ein von Basalt- und Klingsteinkegeln malerisch überragtes Sandstein- gebiet heißt auch Daubaer Schweiz. Die Kühgründe, die Nedoweska (456 Meter) und das Gebirge bei Solschen verdienen besondere Erwähnung, ebenso die Tschapkenle. Von Norden nach Süden streichen die Thäler von Wobrok, Medonost und Kokorin, eines schöner und malerischer als das andere, sammt ihren Schluchten und Nebenthälern. In diesen Gründen bildet der Quader steile, oft senkrechte Felswände mit mehreren Absätzen, welche die Thalgehänge mannigfach unterbrechen und viel Abwechslung bieten. Wasser jedoch führen nur die tiefer eingeschnittenen Thäler und Gründe, die minder tiefen heißen Trockenthäler und bilden an den Wasserscheiden ein ganz zerschlissenes Felslabyrinth. Die Bewohner höher gelegener Ortschaften leiden oft im Sommer und Winter an großem Wassermangel, weshalb auch die Quellen sehr geschätzt, ja religiös verehrt werden, wie der Prokopiborn bei Kortschen. Besonders reizend ist eine kleine Quelle bei Hirschmantel. Auch gibt es Ziehbrunnen, welche mehr als 120 Ellen tief in den Felsen hinabgetrieben worden sind.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Volume 14
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (1)
Volume
14
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1894
Language
German
License
PD
Size
15.78 x 21.93 cm
Pages
634
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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