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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Volume 15
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525 fortgeschwemmt wurde. So entstanden an den Zuflüssen der „gold- und perlenreichen" Otava, sowie an jenen der Sazava und Lnznitz (anderer dergleichen nicht zu gedenken) jene ungemein ausgedehnten Goldanhäufungen, welche späterhin von den Einwohnern fertig vorgefunden und mit fieberhafter Gier durch einen einfachen Waschproceß ausgebeutet wurden. Die Reste dieser Goldgewinnungsarbeiten finden sich eben noch heute in den Goldseifen-Hügeln, welche in Böhmen (namentlich in der südlichen Hälfte des Landes) sehr ausgedehnte Systeme bilden, obwohl sehr viele davon durch den Ackerbau u. s. w. bereits eingeebnet wurden. An mehreren Orten Böhmens wurde indeß das Gold auch aus seineu ursprünglichen (primären) Lagerstätten gewonnen, obwohl auch diesfalls der eigentlichen bergmännischen Gewinnung die Goldwäscherei voranging. Die altberühmte Goldbergstadt Eule, böhmisch ^ilove, verdankt ihren Namen dem ursprünglich daselbst bestandenen Goldwaschen (--- Dovoli; .iilovmk" ist die uralte Bezeichnung des Goldwäschers). Frühzeitig wurde jedoch hier auch mit der eigentlichen bergmännischen Goldgewinnung begonnen. Unter deu dortigen in Urschiesern und Porphyren neben Granit streichenden Goldgängen spielt der „Schleiergang" (mit der Sage von dem versetzten Brautschleier, welcher zu der Entdeckung großer Reichthümer seitens des Gewerken Rothlöw führte) eine Haupt- rolle. Die Ergebnisse dieses Goldbergbaues sollen durch Jahrhunderte, namentlich aber im XIII. und XIV. Jahrhundert geradezu fabelhaft gewesen sein. Von Kaiser Karl IV. wurde hier auch eine Münzstätte errichtet. In den bald darauf folgenden Hnfitenkriegen wurde dieser gesegnete Bergbau angeblich nahezu ganz zerstört und gingen dabei auch alle Bergwerksurkunden zu Grunde. Eule erholte sich trotz aller Anstrengungen der darauf- folgenden Jahrhunderte (auch solcher des Ärars) nicht vollständig wieder. Gediegen Gold kann mau indeß in den dortigen Gruben, welche noch immer einer Wiederbelebung harren, auch heute sehen. Als zweite alte Goldbergstadt ist Bergreichenstein, böhmisch „XaZpsi-ske in den Vorbergen des Böhmerwaldes zu bezeichnen. Diese Stadt soll aus eiuer Ansiedlnng von Goldwäschern im XI. Jahrhunderte entstanden und bereits vor den Zeiten Karls IV. durch den Goldbergbau reich geworden sein, welcher weiterhin auch durch zahlreiche Stollen und Schachte betrieben wurde, bis zum XVI. Jahrhundert sehr ergiebig war, durch den dreißigjährigen Krieg jedoch zum Erliegen kam. Von den übrigen Goldbergbauen ist noch jener bei der Bergstadt Knin (östlich von Dobris), welcher jedoch blos bis zum XVI. Jahrhundert fortdauerte, dann der Bergbau am „goldenen Rehhorn" bei der Bergstadt Freiheit am Fuße des Riesengebirges, welcher ein ähnliches Schicksal hatte, endlich der alte Goldbergban bei Böhmisch-Schönberg (Kräsnä kora) zu erwähnen, welcher im XV. und XVI. Jahrhundert das gewonnene
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Volume 15
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Böhmen (2)
Volume
15
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1896
Language
German
License
PD
Size
16.07 x 22.35 cm
Pages
708
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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