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„Ihr bringt mir schlechte Nachricht!" antwortete darauf das Christkind: „Het iech
de Red zuvor geheät, — Do waär jech do ni aigekeät." Nnn traten aber die „Engel" als
Fürsprecher der Kinder auf, worauf das Christkindlein versöhnt antwortete:
Darauf öffnete sich die Thüre des Nebenzimmers, der strahlende Christbaum prangte
in der Mitte desselben, die „Hirten" kamen herbeigesprungen, tanzten um die Gruppe
umher und hoben dann einen Schlußgesang an:
Mit Absingung dieses Liedes, das durch taktgemäßes Aufstoßen der langen Hirten-
stäbe begleitet wurde, war das Spiel beendet und die Darsteller entfernten sich, um es
bei einer zweiten oder dritten Familie zn wiederholen. Das Spiel hat sich in mancherlei
Variationen bis heute erhalten. Das um Altstadt an den Quellen der March gebräuchliche
weist folgende Personen auf: den Vorläufer, Hauswirth, Nikolaus, Josef, Maria, das
Christkind, die Engel Gabriel und Manuel, die Hirten. Es ist ausführlicher als das eben
besprochene, an das es übrigens oft im Wortlaute erinnert. Der Hausvater verweigert
Joses, Maria und dem Christkinde, denen sich die Engel und der gabenspendende Nikolaus
anschließen, die Aufnahme in seine Wohnung, um die sie ihn bitten, und verweist sie in
seinen Stall. Sie entfernen sich; da ertönt der Gesang der Engel: (Zloria in exeelsis
veo! Die Hirten, die da schliefen, erwachen und huldigen dem Christkind. Dieses sendet
die Engel aus, um nach der Aufführung der Kinder zu fragen. Wieder ist der Bericht kein
ganz günstiger, wieder sind aber die Engel Fürsprecher, und die Kinder werden beschenkt.
Nun spricht der Hauswirth seine Reue aus, daß er die ihm Unbekannten nicht in
seinem Hause beherbergt habe. Der „ungastliche Wirth" kommt auch im Schönhengster
Weihnachtsspiele vor, das neben ihm noch folgende Personen aufweist: Herodes, sein
Hauptmann, Maria mit dem Jesukind, Josef, Engel, die heiligen drei Könige, Hirten.
In der Gemeinde Botenwald im Kuhläudchen sind bei dem Aufzug des Christkindleins
folgende Personen betheiligt: der Hauswirth, der Vorläufer (Knabe, weiß gekleidet),
zwei Engel mit Kronen auf dem Haupte, Maria, Josef, zwei Hirten. Auch das Boteu-
walder Spiel ist eiu Sprosse des eiust allgemein üblichen wirksameren Weihnachts-
spiels uud beweist deutlich, wie die Zeit mit rauhen Händen den Blütenstaub der alteu
„Wenn meich de Engel a sn schien bcitte,
En wil iech iene a Gov rai scheicke.
Daße hoe iech Roß onn Woge, Druff hoe iech chreistliche Gove
Für de jonnge Maedelain,
Für de jonnge Knaebelain!"
„Laefet, ihr Hirtle,
Laeft olle zugleich,
Nammt Schalmachain
Onn Faifen meit aich! Laeft olle zumol
Meit fraideraichem Schol
Onf Bethlehem zom Keinderlain
Zum Krippelein aim Stol."
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch