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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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291 Dramen fände» geringen Beifall, was den Dichter in hohem Maße verdüsterte. Diesen Vertretern der ernsten tragischen Muse schließen wir noch zwei Possendichter an, von denen der eine, Karl Ed. Grammerstötter zwar kein gebürtiger Mährer ist, aber lange Zeit in Brünn lebte, der zweite, Friedrich Hopp aber ein geborner Brünner ist; des letzteren drollige Possen: „Doctor Fansts Hauskäppcheu", „Hutmacher und Strumpf- wirker" u. A. haben sich lange Zeit auf dem Repertoire erhalten. Das Jahr 1848 hatte auch in Mähren eine lebhafte Bewegung auf dem Gebiete literarischer Bestrebungen im Gefolge. Die Flut von Zeitschriften, welche das Jahr 1848 hervorrief, ging auch an Mähren nicht spurlos vorüber. „Der mährische Bote", „Brünner Tagescourier", „Die Opposition", „Baterland", „Mährische Volkszeitung" erschienen, gingen aber bald wieder ein. Anspruchslos, aber in ihrem schlichten heimatlichen Gehaben recht sympathisch war die durch mehrere Jahre erscheinende „Biene", von Johann Nepo- muk Enders 1851 begründet. Der Herausgeber, ein um Mähren vielfach verdienter Schriftsteller, der am 3. Mai 1815 in Ungarisch-Hradisch geboren wurde und seit 1848 als Buchdrucker und Buchhändler in Neutitscheiu lebte, hat selbst unter dem Pseudonym Johann von Hradisch viele Beiträge für seine Zeitung gespendet. Enders ist auf lyrischem und epischem Gebiete mit anerkennenswerthen Dichtungen hervorgetreten. Er feierte in seinen „Kaiserliedern" das Herrscherhaus und weihte dem unglücklichen Kaiser Max in seinen „Nachklängen" ergreifende Gesänge. Seine Sammlung „Ephenranken" enthält hübsche Erzählungen, sowie heimische Sagen und Märchen. Mitten im Sturme der Revolution stand der Schriftsteller Sigmund Kolisch; geboren 1816 zu Koritschan, mußte er wegen seiner Theilnahme an den Wiener März- ereignissen Österreich verlassen, wohin er erst 1868 zurückkehrte; er lebte hierauf in Wien, später in Göding und starb daselbst im Jahre 1886. Sein Roman: „Ludwig Kossuth und Clemens Metternich" ist durchaus Tendenzwerk; auch Dramen, z. B. „Don Juans erster Versuch" rühren von ihm her. Über die Vorgenannten ragen weit hervor die Schriftsteller: Hieronymus Lorm und I. I. David, sowie die Frau mit dem weiblich zarten Herzen und dem männlich ernsten Geiste, der scharfen Beobachtungsgabe und der feinen Empfänglichkeit für alle Bewegungen des Gemüthslebeus: Marie Ebuer-Eschenbach. Hieronymus Lorm gilt als der Dichter des Pessimismus, doch sein Pessimismus hat nichts Abstoßendes, er ist gepaart mit einem feinen Gefühl für das Schöne und für all das, was Lorm „den unver- nünftigen Sonnenglanz" des Lebens nennt. So vermochte auch das eigene schwere Leid des Dichters geistige Kraft nicht zu brechen. Hieronymus Lorm, Pseudonym für Heinrich Landesmann, ist am 9. August 1821 zu Moisburg geboren. Schon mit dreizehn Jahren büßte er fast ganz das Gehör und die Sehkraft ein. Seine erste größere Arbeit war: IS»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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