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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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406 Industrie die Ergebnisse der Wissenschaft für die fortschrittliche Entwicklung zielbewußt zu verwerthen, gibt die Landwirthschaft, wie ehedem, so auch in unseren Tagen das wesentliche Gepräge der Markgrafschaft Mähren. Die Bedentnng des Ackerbaues in Mühren geht schon aus der Größe der Fläche hervor, welche ihm gewidmet ist. Besitzt ja doch uuter sämmtlichen Theilen der diesseitigen Neichshälste Mähren die relativ größte Ackerlandsfläche. Von der gesammten Oberfläche des Landes sind nicht weniger als 54 78 Procent, von der ganzen steuerbaren Bodenfläche 56 51 Procent Ackerland. Dabei weist das im Allgemeinen durch Bodengestaltung und Klima begünstigte, durch intensive Cnltnr hervorragende Kronland in einzelnen Theilen, namentlich in der Hanna, „Mährens Kanaan", besonders hohe Acker-Katastral- reinerträge auf. Diese betragen z. B. im Schätzungsbezirke Kremsier für die I. Classe pro Hektar 62 57 Gulden, im Mittel aller Classen 27 80 Gulden. Solche Erträge müssen als Folge des Zusammenwirkens verschiedener günstiger Betriebsgrundlagen, als: dichte Bevölkerung, Capitalreichthum, Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Commnni- cationen, landwirthschastliche Industrie :e. betrachtet werden. Die Verschiedenheit der Wachsthumsbedingungen, der Höhenlage, der Bodenarten, der Tiefe des Ackerbodens, die ungleiche Nertheilnng von Wärme und Feuchtigkeit und andere Factoren bewirken, daß Mähren in seinem Rahmen die mannigfaltigsten land- wirthschastlichen Bilder begreift. Während iin Süden Mais, zartes Gemüse, große Wärmemengen erheischende Handelspflanzen, köstliches Obst und feuriger Wem gedeihen, bilden in den mittleren Lagen edle Gerste, schwerer Weizen, zuckerreiche Runkelrüben den Reichthum des Landwirths. Höher hinauf liegt der Schwerpunkt der Landwirthschaft im Roggen-, Hafer-, Flachs- und Kartoffelbau, sowie im Betriebe der Viehzucht. Jenseits der kargen Äcker im Hauptstock der Karpathen und der Sudeten, über 1440 Meter Höhen- lage hinaus finden wir von landwirthschaftlich benützten Flächen nnr mehr die Salasche oder Hochweiden der Karpathen. Die Verschiedenheit der Vegetationsperioden ist begreiflicherweise sehr groß. Während an der Südspitze Mährens das Getreide schon Ende Juni gemäht in goldenen Zeilen daliegt, bedeckt iu den nördlichen Abdachungen der Karpathen nicht selten im September der Schnee die reifenden Haferfahnen. Dem Wanderer treten allerlei durch die verschiedenen klimatischen Momente hervorgerufene Contraste entgegen. Im wohlgeschützten, auf Kalkboden fußenden Gärtchen des Blumenzüchters zu Nikolsburg blühen im Sonnenglanze fenerfarbene Cacteen, indeß in gleicher Seehöhe im nördlichen Mähren einheimische Gartenblumen erst ihre Kelche entfalten. Am Fuße der Ruine Lnkov träumte der Dichter der „Ahnfran" im Schatten der hier im Osten des Landes an der Südlehne der Karpathen gedeihenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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