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Burgbergkirche, sowie breitgelagerte Rauchwolken die Nähe Jägerndorss, des „Reichen-
berg" unseres gewerbfleißigen Schlesiens.
Unterhalb Troppau vereinigt sich die Möhra mit dem Oppaflufse, der nach kurzem
Laufe bei Strebovitz in die Oder mündet. Die rechte Seite des Oppa-Thalbeckens
umsäumen die Hügel des Wigstadt l -Hrabiner P la teaus , während wir linker Hand
preußische Dörfer zu Gesichte bekommen. Die Teschner Chaussee zieht nördlich von dem
uralten Dorfe Radun, mit sehenswerthem Schlosse, weiter ostwärts nach Dorf und Schloß
Hrabin, dessen günstige Lage durch prächtige Ferusichteu gehoben wird. Charakteristisch
für diese Gegend sind die zahlreichen Windmühlen mit ihren kreisenden Schaufelrädern. Bei
Schönbrunn stehen wir in der fruchtbaren Niederung der Oder, die unter dem Namen
des „Knhländchens" bestens bekannt ist. Oberhalb des rührigen Fabrikstädtchens Odran
erreicht die Oder schlesisches Gebiet nnd bewegt sich von Jaßnik nordwärts in zahlreichen
Krümmungen in jener großen Einsenknngslinie, welche das Gebirgssystem der Sudeten
von jeuem der Karpathen scheidet. Die Seehöhe der gartengleichen Thalsohle vermindert
sich auf dieser Strecke von 320 Meter anf 200 Meter bei Oderberg.
An der nordwestlichen Seite erblicken wir die von der Oder, Oppa und Möhra
umflossene, hügelige Hochfläche. Dieses Vorland des Gesenkes, in dem wir Wagstadt nnd
Königsberg als freundliche Landstädtchen hervorheben, bildet einen würdigen Abschluß
in der Reihe der westschlesischen Landschaftsbilder. Insbesondere wird Jeder Wagstadts
Lage als eine reizende bezeichnen, dem es vergönnt war, von einer der die Stadt
beherrschenden Anhöhen seine Blicke in die Runde schweifen zu lassen. Vor Allem entzückt
das liebliche Mährerland mit seinen blühenden Städten und Dörfern, mit seinen stolzen
Burgruinen und der Fülle von Schönheit, deren naturfrischer Wirklichkeit das schildernde
Wort schwach nnd farblos gegenübersteht. Über dem nordöstlichen Horizonte schweben
phantastische Wolkengebilde: es sind die Rauchsäulen der Ostrauer Kohlenfelder im Gebiete
des Teschner Kreises. Diesem soll unsere nächste Wanderung gelten.
Gstschlesien (Teschner Areis).
Jenseits der schmalen Landzunge, die der mährische Odergau keilförmig uach Norden
aussendet, liegt der östliche Theil des Herzogthums Schlesien, der ehemalige Teschner
Kreis, am Fuße der waldigen Beskyden, deren von Südwest heranwogende Kette sich
zwischen Schlesien und Ungarn als Grenzscheide anfthürmt. Den nordwärts gerichteten
bedeutendsten Flußläufen entsprechen drei ostschlesische Landschaften: an der mährischen
Seite das Thal der Ostravica, an der galizischen das Weichselland mit Bielitz und in
der Mitte zwischen beiden, wo die rauschende Olsa ihr Silberband durch lachende Auen
windet, das Teschner Land im Kranze seiner Berge und Hügel.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch