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zusammenhängenden Verschanzung aus Holzbalken und Lehmpackung aufbaut. Nach
älteren Berichten stellten sich die Gräber als niedere, hügelförmige Erdausschüttungen mit
einem Pflasteruntergrunde dar, auf welchem sich um einen mit Knochenasche gefüllten
Behälter (Urne, Schüssel, Krug) eine größere Zahl von Beigefäßen, oft mehrere in einander
gestellt, grnppirten. Häufig waren die meist graphitgeschwärzten Gefäße mit einer Steinplatte
oder stellenweise durchbohrten runden Thonscheiben verschlossen. Unter den erhaltenen
Gefäßen macht sich durch eigenartige Form die „Bnckelnrne" besonders bemerkbar, die
ihre Bezeichnung daher führt, daß an der mittleren Bauchung in stetiger Zahl drei, auch
fünf von Halbkreisen umschlossene Buckel hervorstehen. Im Verein mit einer niederen,
einhenkligen Schale von ähnlicher Grundform bildet sie einen Theil des für Schlesien und
die Lausitz typisch gewordenen Seitenzweiges einer Entwicklungsreihe, welche vom Süden
ihren Ausgang nahm und deren Zwischenglieder sich in den westlichen Alpenländern,
Niederösterreich, Mähren (Muglitz, Trschitz), Nord- und Ostböhmen verbreitet finden.
Mit der gleichen Sorgfalt wie die Erzeugung der Gefäße überhaupt wurde auch deren
Ausschmückung gehandhabt. Den Grundgedanken für dieselbe gibt vorzüglich noch das
Dreiecksband ab. Durch die Auflösung in mehrere Linienbündel, Einfügung von Punkt-
reihen und muldenförmigen Eindrücken, sowie durch Betonung des Gefäßhalses mittels
herumgezogener Kreise ist jedoch nunmehr eine Mannigfaltigkeit und Zartheit des
Ornamentes gewonnen, welche Zeugniß für künstlerischen Sinn ablegt.
Von dem Reichthum an Gefäßen sticht die Armseligkeit der Gräber an sonstigen
Beigaben ab, deren Stelle nicht selten noch Stein- und Knochenwerkzeuge versahen;
daneben kamen vereinzelt Anhängsel aus Stein und Bein, Spinnwirtel, Steinringelchen,
kleine, kreisförmig zugeschliffene Gefäßbruchstücke vor. Die Bronze gelangte meistens nur
in Gestalt von Kleingeräthen (Kopf- nnd Gewaudnadeln, Messern, Armspiralen) in die
Gräber. Von dem Prunke mancher Beigaben erzählt das abgebildete, reich gravirte
Gürtelblech, gegenwärtig eine Zierde des Museums in Trvppau. Gegenstücke für dasselbe,
von denen Anklänge noch heute iu den Leibgürteln österreichischer Alpenbewohner
fortleben, lassen sich aus uorditalischeu Gräbern und aus Euobäa, gleichwie in einer
Fibel von Schweidnitz in Preußisch - Schlesien anführen. Einige Gußformen, darunter
die von einem Hohlcelte mit Öhr und von sogenanntem „Ringgeld", sprechen dafür,
daß die kleinen Bronzeartefacte hier selbst verfertigt wurden. Von Eisenfunden wird nicht
berichtet, allein dieselben dürften gleichwohl vorgekommen und nur bei der mangelhaften
Beobachtung der früheren Decennien unbeachtet geblieben sein.
Mit der Hallstattzeit bricht nach den bisherigen Ergebnissen der Forschung die
Vorgeschichte Schlesiens ab. Aus bedeutend späterer Zeit melden römische Schriftsteller
die Namen der Marfigner, Bnrer, Gothiner und Oser als Bewohner Schlesiens, theils
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch