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Die Musik im Theater kann kaum weiteren Anspruch auf Beachtung erheben
mit Ausnahme des Theaters in der Landeshauptstadt. (Aus dem Roßwalder Theater
und aus der Schule Dittersdorfs war unter anderen der bekannte Volks- und Theater-
componist Wenzel Müller hervorgegangen.) Das Theater in Troppau war im Jahre 1763
abgebrannt, 1772 wieder aufgebaut. Vom Jahre 1805 an hatte Troppau wieder ein neues
Stadttheater, in welchem nacheinander von den Directoren Mathe (1839), Bnrghanser,
Blum, Rosuer, Proski, Gandelins, Kotzky, Klement und Raymann, Bigl, Nikolini, Westen,
Arlt, Freitag und Janisch, Jautsch nebst Schau- und Lustspiel auch die Oper und Operette
gepflegt wurden. Die beste Zeit des Troppauer Theaters fällt unter die Direction
Klement und Raymann sowie jene Bigls. Als Kapellmeister wirkten hier unter anderen
Franz Rasael, I. Neswadba, Josef Hummel, Heinrich Weidt der Compouist. Von
hervorragenden Sängern, die zum erstenmal die Bretter betraten und in Troppau den
Anfang ihrer Künstlerlaufbahn machten, sei der königliche Hofopernsänger Franz Krolop
in Berlin angeführt. Im Jahre 1883 wurde das Troppauer Stadttheater durch den
städtischen Baurath Eduard Labitzky, den ältesten Sohn des berühmten Karlsbader
Tanzmusik-Componisteu, in den jetzigen prächtigen Neubau umgewandelt. Auch die Stadt
Bielitz erhielt in den letzten Jahren ein elegantes eigenes Theater, in welchem nebst dem
Schauspiel Operetten und selbst kleinere Opern gegeben werden.
Unter den hervorragenden schlesischen Musikern nennen wir zunächst den im
Jahre 1783 in Braunseifen hart an der schlesischen Grenze geborenen verdienstvollen
Chorrector in Freudenthal und später in Troppau, den eifrigen Sammler und
unermüdlichen Copisten Augustin Jäckel, welcher in den beiden Städten gute Kirchen-
musik Pflegte und leitete. Er starb am 7. November 1849 in Troppau. Sodann den äußerst
fruchtbaren Kirchen-Componisten Liberatns Geppert, geboren am 15. Februar 1815 auf
der Stätte der langjährigen Wirksamkeit Dittersdorfs, in der Stadt Jaueruig am Fuße
des Schlosses Johannesberg. Er schrieb an 200 Werke für die Kirche, von denen sich viele
im Archiv der Pfarrkirche zu Jauernig befinden. Seine Compositionen sind fast ausschließlich
für „Landchöre" berechnet und in leichtem, durchsichtigem Stile gut musikalisch geschrieben.
Als dritten und zwar als den hervorragendsten schlesischen Compouisten haben wir den
berühmten Schöpfer so zahlreicher schöner und gemüthvoller Männerchöre zu nennen,
Dr. Eduard Ritter von Schön, genannt Engelsberg. Er ist am 23. Januar 1825 zu
Engelsberg im Freudenthaler Bezirke geboren, wo ihm anch 1882 ein Denkmal gesetzt
wurde. Er trat zuerst mit seinen „Poeten auf der Alm", mit dem „Heini von Steier"
und dem „Dr. Heine" vor größere Zuhörerkreise und fand enthusiastische Aufnahme.
Unerwartet rasch starb der liebenswürdige Mann auf einer Reise nach Schlesien am
27. Mai l879 in Dentsch-Jaßnik in Mähren. Seine Gebeine ruhen in Griuzing (Wien).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Volume 17
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Mähren und Schlesien
- Volume
- 17
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.42 x 21.88 cm
- Pages
- 750
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch