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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Volume 17
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694 Ganz entgegengesetzt hat sich das ostschlesische Eisenhüttenwesen entwickelt und eine nie geahnte Höhe erreicht. Herzog Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzog Karl waren die Begründer dieser Industrie in Ostschlesien, welche in deren Nachfolger im Besitze der Kammer Teschen, weiland Feldmarschall Erzherzog Albrecht, einen opferwilligen nnd erleuchteten Förderer fand. Der Bergban auf Eisenerz uud das Hüttenwesen wurden in Ostschlesien seit jeher nur auf der Teschener Kammer betrieben. Der Eisensteinbergbau in Ostschlesien wurde 1770 aufgeschlossen, der Bau des Hochofens in Ustron an der Weichsel fiel in das Jahr 1772, jenes in Baska am Ostravicaflnsse in das Jahr 1806 und des Hochofens in Trzyuiec an der Olsa in das Jahr 1838. Hand in Hand mit der Roheisenerzeugung ging auch die Gußwaarenfabrikation; der Frischfeuerbetrieb wurde in Ustron nnd Baska eingerichtet und das Hammerwerk Karlshütte in Leskovitz an der Ostravica 1833 erbant. Brennstoff und Wasserkräfte waren reichlich vorhanden, unsicher dagegen die Eisensteindotation, da die geognostifcheu Verhältnisse noch unbekannt waren. Der intermittireude Jahresbetrieb der Hochöfen wnrde in den Vierziger-Jahren in einen ununterbrochenen verwandelt, als man feuerbeständigen eisenfreien Karpathensandstein der Gaultformatiou als Zustellungsmaterial wählte. Die große Entwicklung dieses Hüttenwesens wurde aber erst von dem damaligen Gewerks-Director Ludwig Hohenegger inangnrirt, der im Jahre 1839 die Leitung des Montanwesens auf der Kammer Teschen übernahm. Sein reiches theoretisches und praktisches Wissen und seine klare Voraussicht lenkten die Montanindustrie in rationelle, moderne Bahnen, seine Forschungen über die geologischen Verhältnisse der Nordkarpathen wiesen dem früher nur empirisch betriebenen Bergbau neue Wege. Die erzführenden und die flötzleeren Gesteine wurden richtig erkannt, wodurch die mit einiger Berechtigung befürchtete Erschöpfung der Erzlagerstätten in weite Ferne rückte. Die manganarmen Karpathenerze förderten schon in den Vierziger-Jahren die directe Gußwaarenerzeugung aus den Hochöfen, und man verbesserte bald diesen Hauptbetrieb durch Einführung eiserner Cylindergebläfe und durch erwärmten Wind. Bei dem Gußwerke in Trzyniec wurde im Jahre 1845 eine Emailhütte und in Ustron ein Feineisenwalzwerk zur Erzeugung von Fein- und Schneideisen gebaut; die Wasserkraft dieses Walzwerkes wurde später durch Dampfkraft ersetzt, die Walzenstraßen vermehrt und der Pnddel- betrieb eingeführt. Nach und nach entstanden in Ustron noch eine Zeugschmiede, eine Nagelhütte, eine Dampfkesselschmiede, eine Schrauben- und Nietenfabrik, eine Maschinenfabrik und eine Coustructiouswerkstätte für eiserne Brücken. Die Kesselschmiede und Maschinenfabrik
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Volume 17
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Mähren und Schlesien
Volume
17
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1897
Language
German
License
PD
Size
15.42 x 21.88 cm
Pages
750
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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