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drei Bronzcdolchen, zwei Axthäinmern und einer den Axthämmern ähnlichen zweiarmigen
Waffe besteht. Zwei der Dolche haben Klingen von Lilienblattform und Grifffvrtsätze, der
eine überdies auch einen in der Mitte der Klinge entlanglaufenden Grat mit stumpfer
Schneide. Der dritte Dolch unterscheidet sich von den übrigen darin, daß sein Grat die
Form eines Schnurgliedes hat. Am Ansatz der Klinge haben alle drei Dolche Löcher,
die zur Befestigung der Griffplatten gedient haben. Die Länge der Dolche schwankt
von 19 2 bis 32 Centimeter. Nicht unerwähnt bleibe hier noch ein vierter, nicht
zum obigen Fund gehöriger Dolch aus Pilin, der sich jetzt im Berliner Museum
befindet und die charakteristischen Züge aufweist, daß sein Grat mit einem dreifachen
Schnurglied verziert ist und sein Grifffortsatz mit einem Reif endigt.
Ähnliche Dolche kommen auch in anderen vaterländischen Fnnden vor. So, um nur
einige zn erwähnen, der am Griff abgebrochene Dolch von Bobröez (Liptauer Comitat)
im Berliner Museum, dann im Ungarischen Nationalmuseum der von Tatar -Szent -
György (Comitat Pest-Pilis-Solt-Kis-Kun), der mit einem Schnurglied versehene von
Kis-Bessenyöd (Szabolcser Comitat), die ähnlichen Dolche aus dem berühmten Fund
von Kis-Terenne und schließlich die in Fugyi - Bäsarhely (Biharer Comitat)
gefundene Gußform, die zur Herstellung von Dolchen nach Art des mit einfachem
Schnurglied gezierten Piliner Exemplars diente. Die Piliner Dolche gehören, nach
Hampel, dem in den Bronzeregionen Ungarns gewöhnlichen Typus an, der nur uoch in
Italien, nicht aber in den Bronzeregionen Skandinaviens, Englands, Frankreichs und
Mitteleuropas vorkommt. Auch die Axthämmer zeigen einen vaterländischen Typus. Der
in Ungarn seltener vorkommende zweiarmige Axthammer findet in den oberungarischen
Fnnden Analogien, und zwar in denen von Andräsfalva (Liptauer Comitat), Szebeßlö
(Turöez), Deutfch-Liptsch (Nemet-Lipcse, Liptau), Felsö-Dobßa (Abanj) nnd Rima-
Szombat (Gömör).
Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Hohlmeißel, Arm- und Schnlterspiralen, Spiralfibeln,
kleinere und größere Ringe, sowie andere aus Bronzedraht verfertigte Schmucksachen, kommen
in den oberungarischen Schatzsuudeu überall sehr zahlreich vor. Die bemerkenswerthesten
derartigen Gegenstände stammen ans den schon erwähnten Schätzen von Sajö-Gömör,
Felsö-Balogh und Rima-Szombat (Gömörer Comitat), ferner ans den Gußwerkstätten vou
Bodrog-Kereßtur und Nagymihäly (Zempliner Comitat), den Schatzfnnden von Forrö,
Zsnjta, Bnzita (Abanjer Comitat) und Szendrö (Borsoder Comitat), ans den Resten der
Gußwerkstätte von Lazärpatak im Bereger, aus dem Fnnde von Stampfen (Stomfa) im
Preßburger Comitat und zahlreichen anderen.
Beilstöcke,Streitkolben und aus massiver Bronze gefertigte Schnlter- nnd Armspangen
kommen au den eigentlichen oberungarischen Fundstätten nur mitunter vor, und es ist mehr
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Volume 18
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (5)
- Volume
- 18
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.02 x 21.71 cm
- Pages
- 462
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch