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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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433 verfolgen lassen. Die Haube besteht aus zwei Stücken, dein Vvrdertheil (nüöelmlij und dem Hintertheil (clienka). Die jungen Frauen halten auf ihre Hauben große Stücke. Die Preßbnrger Hauben sind gewöhnlich mit Gold gestickt und sie kosten zuweilen ihre fünfzehn Gulden. Wer einer Frau ihre Haube vom Kopfe reißt, fügt ihr eine schwere Beleidigung zu. Bei der weiblichen Tracht ist das unterste Stück der rubäe, ein sackförmiges, ärmelloses Unterhemd aus Flachs- oder Hanfleinwand, das an Bändern von den Schultern hängt. Der rubäe besteht in mancher Gegend aus einem besonderen Ober- und Untertheil (vreknü stünka: clriek und ckolnä stänka: ockvlok). Stellenweise wird der i-ubäö statt eines Unterrockes getragen, und dann hat man darunter noch ein Unter- hemd (spocknica, koZela). Schultern und Oberarm sind dnrch das Ärmelleibchen bedeckt (im Norden opleckc», im Süden rukavce). Es besteht aus zwei Theilen; die Norderseite hat einen Schlitz, der in der Höhe des Kragens mit einem Band oder Bindfaden zugebunden wird. Der Kragen des Ärmelleibchens ist oft sorgfältig gestickt, die Ärmel sind entweder weit und vorne offen oder eng und dem Arm anliegend. Die letztere Art heißt taele. Das Ärmelleibchen ist der wahre Stolz des slovakischen Mädchens. In der Gegend von Tyrnan kostet ein goldgesticktes Exemplar bis an die 60 Gulden. Über dem Ärmelleibchen trägt man verschiedene Oberkleider, von verschiedenem Namen. In den Comitaten Preßburg nnd Neutra z. B. sind sogar noch gestickte und ausgenähte ZVlaSI'e in Gebrauch. Im Wiuter und an Festtagen trägt man in der ganzen Slovakei tnchene Kleiderröcke. Im Sommer geht man in einem Kleiderrock, namens letnieak (KM'a, Aecela). aus farbigem Wafchstosf. Unzertrennlich vom Rock ist die Weste (/ivotvk, diueel, bruelük); sie ist an den Rock genäht und in den Comitaten Neutra, Treutschiu, Preßburg mit Seide gestickt. Westenartig ist auch das Leibchen (laMik), das mit dem Rock nicht zusammenhängt. Über den Rock wird vorne eine Schürze (lei-tuckn, Zmee) gebunden, die für feiertäglich gilt; in der Arbeitszeit trägt man statt der ksrtuelia eine einfachere xäslerka, anch genannt. In den Comitaten Treutschiu und Neutra trägt man zwei solche Schürzen zugleich, eine vorn und eine hinten (kasaniea, olZolok). Die Farbe der Schürze ist gewöhnlich blau, selten weiß. Wo die Schürze nicht gestickt wird, näht man sie aus geblümtem Stoff (larbenica) und bindet sie mittelst eines Bindfadens ans Kameelhaar, Schaf- oder Baumwolle um den Leib; zuweilen hat man statt des Fadens ein Band, so im Nentraer Comitat, wo die Schürze auch gestickt wird. An Festtagen und bei Hochzeiten binden sich die Franen ein großes Tuch oder Leintuch (pülka, uteräö, satka, ruenik) um den Kopf. Dieses Tuch oder Leintuch ist 3 Meter lang und von weißer Leinwand; es wird rückwärts so gebnnden, daß die beiden Enden bis unter die Taille herabhängen. In der Arbeitszeit binden sie sich ein viereckiges Ungarn V. L8
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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