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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
Page - 437 -
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Page - 437 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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437 wie der westliche zur cechischen. Diese Dialeete haben noch unterschiedliche Provineialismen, die dann wieder loeale Abweichungen ausweisen. Die Entwicklung der slovakischen Literatursprache. Die heutige slovakische Literatursprache hat sich folgendermaßen entwickelt. Jene slovakischen Schriftsteller, die keine Gelegenheit oder Zeit hatten, die eechische Sprache zu erlernen, vermengten das von ihnen benutzte Cechisch unwillkürlich mit slovakischen Spracheigenheiten. Diese Slovakismen nahmen im XVIII. Jahrhundert so überHand, daß Anton Bernoläk im Jahre 1787 („vissertatio pIiiloloZiev-eritica 6s litleris LIavorum") sozusagen nnr die Orthographie zu ändern brauchte, um die damalige slovakische Schriftsprache im Rahmen der phonetischen Eigenthümlichkeiten des westslovakischen Dialeetes „Slovakisch" nennen zu können. Anton Bernoläk gab 1730 eine slovakische Sprachlehre unter dem Titel „(ürsmmatica slavica" heraus. Dies war jedoch nur der erste Schritt zur Sonderung der slovakischen Sprache von der cechischen. Er gründete nämlich seine Grammatik auf den westlichen Dialeet mit dem Laut- charakter ü, auch Tyrnaner Mundart genannt, obgleich diese Benennung nicht ganz paßt, weil die Tyrnauer Sprech- weise eigentlich nur eine provincielle Abart des westlichen Dialeetes ist. Immerhin hatte Bernoläks Auftreten den praktischen Erfolg, daß es ihm gelang, die Sprachreform durch die katholischen Slovaken annehmen zn lassen, und zwar nicht nur im kirchlichen Leben, sondern auch in den weltlichen Angelegenheiten. Die slovakisch Schreibenden freilich mochten im Allgemeinen die Empfindung haben, daß die Neuerung Bernoläks nur principiell richtig war, im Wesen der Sache aber nicht befriedigte. Der westliche Dialeet wird von verhültnißmäßig wenigen Slovaken gesprochen, und da er blos den Übergang zur cechischen Sprache bildet, faßt er nicht die gesammten Eigenschaften der slovakischen Sprache in sich. Um dem abzuhelfen, beschlossen Ludwig Stür, Miloslav Hozda und Miloslav Hurban, mit der cechischen Sprache zu brechen, die phonetische Schreibweise Bernoläks anzunehmen und den verbreiterten mittelslovakischen Dialeet, mit dem Laut- charakter uo (—ü) zur Schriftsprache zu erheben, da dieser dazn nicht nnr der geeignetste ist,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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