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Da die Sprachlehre Hattalas auf Grund eines Übereinkommens der Anhänger
Bernolaks und Stürs, sowie der Bohemisten zustande gekommen war, machte sie den
Sprachkämpfen ein Ende, ohne jedoch die Entwicklung der slovakischen Literatursprache
sachlich zum Abschluß zu bringen. Martin Hattala hatte nämlich, um alle drei Sprach-
schulen zu befriedigen, ein eechisch-slovakisches Sprachgemenge hergestellt. Und als er
in der ersten Ausschußsitzung der „Matica" erschien, hielt er es für dienlich, seine Grundsätze
auch hier neuerdings zu verlautbaren, indem er vorschlug, daß „die slovakische Sprachlehre
unausgesetzt die übrigen slavischen Sprachen im Auge behalte und insbesondere jene (die
ccchische), die der slovakischen Sprache am
nächsten stehen".Dieser Antrag wurde auch in
der Ausschußsitzung der Matica angenommen
und „den slovakischen Grammatikern als
nützlicher Grundsatz zur Dauachachtuug
empfohlen". Im Jahre 1864 gab Hattala
in Pest auf Grund seiner Principien eine
umfangreiche Sprachlehre heraus. Dieses
428 Paragraphen umfassende Werk, unter
dem Titel: „MuvnienM^kasIovenskelio*
(slovakische Sprachlehre) sollte die Regeln der
jetzigenslovakischenLiteratursprache enthalten,
Josef Victorin und Franz Mräz ver-
suchten in ihren Sprachlehren sich in einzelnen
Dingen der lebenden slovakischen Sprache zn
nähern, waren aber nicht stark genug, das
Ansehen der Hattala'schen Grammatik zu
brechen. Neuestens bemüht sich der Schreiber dieser Zeilen, die slovakische Schriftsprache
vor Allem zu dem zu machen, was sie sein muß: zu einem wirksamen Mittel des geistigen
Verkehrs mit dem slovakischen Volke. Er hat auch bereits in dieser Richtung einige grund-
legende Werke herausgegeben, so die ,?iispekvx k ckeMüm slovenslcekc»-
(Beiträge zur Geschichte der slovakischen Sprache, von Dr. Samuel Czambel, Budapest
1887), worin er unter Anderem gegenüber der Rnssisicirnng der slovakischen Sprache
energisch Stellung nimmt, ferner die ,3IovenskF?ravc»x>is" (slovakische Rechtschreibung,
Budapest 1890), worin er das System der Rechtschreibung auf historisch > kritischer
Grundlage behandelt. Seine der lebenden slovakischen Sprache angepaßten und im
dritten Theile des Werkes enthaltenen orthographischen Regeln wurden, als er sie in
seiner Flugschrift: „X reei o slovenskom prnvvpise" (Zur Frage der slovakischen
Johann Holly.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Volume 18
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (5)
- Volume
- 18
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.02 x 21.71 cm
- Pages
- 462
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch