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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 394 -
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394 dünncn mit Lehm bestrichenen Flechtwände nicht genug vor Frösten und eisigen Nordwinden schützen, so wird die Bauernhütte im Winter mit dicken Strohschichten Nakata), welche mit Stangen und Flechten befestigt sind, eingehüllt. Die derart eingehüllte Bauernhütte gewährt bei Schneeverwehungen das eigenthümliche Bild eines verschneiten Strohhaufens mit einer kleinen Fensteröffnung, aus welcher nur der Abends vom Feuerherd oder der kleinen Lampe kommende Lichtstrahl die menschliche Wohnnng errathen läßt. Die Hütte des armen Banern ohne Grnndeigenthum sckatüpnvk) ist klein und sehr einfach, ohne Wirthschaftsgebäude und nur mit einem kleinen Gemüsegarten nmgeben. Ter wohlhabendere Grundwirth (kospöckai) besitzt anßer einer mehr oder weniger geräumigen Hütte auch Wirthschaftsgebäude, die aus einer Stallnng, einem Schoppen, einem Schweine- und Geflügelftall und einer Scheune bestehen. Das ganze Gehöfte (odiMik) umfaßt ungefähr ein halbes Joch. In der Umzäunung befindet sich eine Pforte (>vorc»la) aus Latten oder ein aus Brettern gezimmertes, mit einem Kreuz versehenes Thor (brama), über welchem ein Schutzdach angebracht ist. Neben dem Thor befindet sich ein mittelst eines hölzernen Schlosses (?asrnv) abgesperrtes Psörtchen (ürtka). Zu dem an das Gehöfte angrenzenden Gemüsegarten führt vom Hofe aus ein Schlöttel (peretä?), das ist ein zwischen zwei Pflöcken angebrachter, zum Hinübersteigen eingerichteter niedriger Zaun, an welchem zu beiden Seiten angebrachte Holzklötze oder Steine als Stufen znm Übersteigen dienen. In dem an die Bauernhütte gewöhnlich anstoßenden Garten kommen einige Obstbäume minder guter Qualität, manchmal auch Bienenstöcke primitiven Systems vor. Vor dem östlichen Fenster der Hütte befindet sich ein kleiner Blumengarten. Der Hof ist mittelst einer Umzäunung von dem Scheunenplatz (bumnü) getrennt. Vor der Scheune befindet sich die Dreschtenne (tik). Die Märkte und kleineren Städte in Ostgalizien unterscheiden sich nur sehr wenig von den Dörfern. Hie und da erinnert ein Krämerladen daran, daß man hier außer der ackerbautreibenden Bevölkerung anch andere Elemente vorfindet. Einen interessanten und originellen Anblick gewähren die größeren Städte in Ostgalizien. Die innere Stadt und der Ringplatz werden in der Regel von Inden bewohnt und beherrscht und zeigen ein eigenthümliches Gepräge. Die Vorstädte dagegen weisen einen durchaus ländlichen Charakter auf und werden von der ackerbautreibenden christlichen Bevölkerung oder von Handwerken? bewohnt. In der waldreichen Bug- und Styrniedernng sind die Bauerngehöfte gewöhnlich mit einem Pfahlzaun umgeben und die Hütten meistens größer als die pvdolischen, und werden aus Holzbalken gebaut und mit Stroh bedeckt. In einigen Gegenden, wie z. B. in Sokal, wo die Töpferindustrie betrieben wird, kann man bei wohlhabenderen Bauern eiueu mit charakteristischer Ornamentik verzierten Kachelofen finden. Bei den Dniesterbewohnern
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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