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Im Dialect von Podhale sind ferner magyarische Elemente vorhanden: bo^wi-,
danovac beunruhigen (magyarisch banwni beleidigen), da^a, t.dat, buF-u-,
kassn, u. v. a. Sonst ist im Polnischen überhaupt die Zahl der magyarischen
Lehnwörter äußerst beschränkt: Aiermek, szereA, kurdes?, u. a. Der Hauswirth heißt
in den Karpathengegenden Aa?da, was ebenfalls aus dem Magyarischen entlehnt ist.
In der Umgebung von Limanowa, wie auch in den benachbarten Beskyden-
gegenden und in einigen Dörfern bei Wadowiee und Biaia gibt es nur einen
Nasal y.
In der westlichen Gruppe der Mundarten (Krakau, Bochuia und Wadowiee), auch
sonst, ist die Tendenz vorhanden, secnndäre Nasale zu bilden. So wird bei Brzesko ü, e,
o vor m und n in der geschlossenen oder in der offenen Silbe nasal ausgesprochen: dym.
jtzm slyina. ?e. Weiter bewahrt hier — freilich nur in bestimmten Fällen — dS, e,
Z seine Aussprache. Das Präsens ^deel i zc. hört man auch hier. Vor einem Lippenlaute
entwickeln Nasale häufig noch ein ir>, vor anderen Consonanten n: pottzinpie,
svento, penc, während das a im Jnstr. Sing, der Feminina auf -u wie auch der
Pronomina zu -om wird: tlas^Icom, ? müadom, s nom. Ähnlich auch iu der dritten Person
Plnralis Präs.: küadvm, In Krzxcin ist it. vt im Part. prät. aet. II in oi über-
gegangen (wie auch noch in vielen anderen Mundarten): luvol, ekodöo!, rokvt, aber Plural
uo^pedSeli. Lk als Loeal- und Genetiv-Endung Plural ist in k übergegangen: starvk, tM,
dobr^k, dvok, ttek. Anlautendes a bekommt ein Mptvlca, jadvent. Neben im
Superlativ kommt auch nä- vor: Die Präpositionen de? und pre?
vertreten auch hier einander. Die Präposition ku klingt merkwürdiger Weise als pu: pn
domu, pu koscoüu. Der Genetiv, Dativ, Loeal Sing. fem. der zusammengesetzten
Declination lautet auf 5, i aus: dodi^ vvdv, v ckaüps. In der ersten Person
Plnralis haben wir hier: Hadems, stoima, mama. IZ^ck kommt hier nicht vor, sondern nur
das allgemeine dxm. In Zebrzydowiee hat u im Anlaut nicht den sonst häufig wieder-
kehrenden labialen Anklang. Man hört hier auch im Präteritum vloZein statt vloktei»,
i-SKeni statt rektein, statt pelltem. Ähnlich auch Gödern statt festem, das man
aber sonst in mehreren Mundarten antrifft.
In einigen Mundarten, so z. B. in der Gegend von Alwernia, ist auch derAeeent
nicht fest. Es wird zwar die vorletzte Silbe betont, daneben aber auch die letzte und daß
dieser Accent überwiegen kann, beweisen die Formen d^is (vidtis), ce (vidtieie). Auch bei
Alwernia spricht man: svtznto, ptznc, aber weiter: llaskom, s ilom.
Man sagt hier lelen statt ro^ca (aus rod^ea), ebenso rajea' weiter auch
statt Fieben, rsmsj (-sn), pü^j ko^ski statt konski, maü?eMvo. 8tue (Atlue), dvFi.
Wie in vielen anderen Mundarten wird auch hier ro?- zu uc»x-.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Volume 19
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Galizien
- Volume
- 19
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.48 x 22.34 cm
- Pages
- 920
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch