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zum Weiterbaue der Bahn von Oöwixcim nach Bochnia nebst den Flügelbahnen nach
Dwory, Wieliczka und Nicpotomice enthob.
So ist zu jener Zeit die Erbannng einer Bahn in Galizien vereitelt worden.
Inzwischen war jedoch die erste Eisenbahn in Galizien, nämlich jene von Mystowice,
beziehungsweise Stnpien an der preußischen Grenze nach Krakau sammt dem Anschluß-
flügel von Szezakowa an die russische Grenze, von der Krakan-Oberschlesischen Eisenbahn-
Gesellschaft gebaut und am 13. Oetober 1847 dem Verkehre übergeben worden. Die erstere
Linie hatte eine Länge von 65 7 Kilometer, die Flügelbahn eine solche von 2 Kilometer.
Beide Linien gingen kraft des von der Staatsverwaltung am 30. April 1850 mit
der genannten Gesellschaft abgeschlossenen Vertrages in das Eigenthum des Staates mit
der Benennung „K. k. östliche Staatseisenbahn" über. Der Betrieb derselben wurde in den
Jahren 1850 und 1851 von der Oberschlesischen Eisenbahn auf Rechnung des Staates
geführt; mit 1. Januar 1852 übernahm der Staat den Betrieb auf eigene Rechnung. Sie
besaß mit Schluß des Jahres 1850: 8 Loeomotiven, 18 Personenwagen und 89 Stück
Lastwagen.
Mit Ende des Jahres 1852 begannen die Bauarbeiten auf der Linie Oderberg-
Oswixcim der Nordbahn-Gesellschaft; den Bau der Anschlnßlinie Oswixcim-Trzebinia,
sowie einer weiteren von Krakau nach Dembiea (sogenannte Westgalizische Staatsbahn) hat
die Regierung selbst in Angriff genommen, und vollendete letztere (110 6 Kilometer)
am 20. Februar 1856, hingegen die Linie Trzebinia-Oswixeim (25 2 Kilometer) am
1. März desselben Jahres. Die in dem gleichen Termine von der Gesellschaft der Kaiser
Ferdinands-Nordbahn ausgebante Strecke Dziedzice-Oswixeim auf galizifchem Boden hat
eine Länge von 19 24 Kilometer.
Mit Allerhöchster Entschließung vom 8. September 1854 wurde der Übergang znm
Privatbahn-Principe bewerkstelligt. Nach langen Verhandlungen erfolgte die Concession
vom 26. Jnni 1858, wonach nnr die Bahnstrecke von Oswixcim bis Krakau sammt den
Anschlüssen bei Mystowice nnd Szczakowa in das Eigenthum der Nordbahn überging,
während bereits mit der Concessions-Urkunde vom 7. April 1858 der umgebildeten
k. k. privilegirten galizischen Karl Ludwig-Bahn die im Betriebe stehende Eisenbahnstrecke
von Krakau bis Dembica nebst den Flügelbahnen nach Wieliczka und Niepotomiee, sowie
die im Bau begriffene Strecke von Dembica bis Rzeszöw um die aufgelaufenen Selbstkosten
mit dem I. Januar 1858 überlassen und der Ausbau der Strecke von Dembica über
Przemysl nach Lemberg übertragen worden war. Der Ban der Linie von Lemberg nach
Brody und Ezeruowitz blieb derselben Gesellschaft facnltativ vorbehalten. Die Eröffnung
der 46 9 Kilometer langen Strecke Dembica-Rzeszöw erfolgte am 15. November 1858,
jener von Rzeszöw bis Przeworsk (36 7 Kilometer) am 15. November 1859, die Eröffnung
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Volume 19
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Galizien
- Volume
- 19
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.48 x 22.34 cm
- Pages
- 920
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch