Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
Page - 98 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 98 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20

Image of the Page - 98 -

Image of the Page - 98 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20

Text of the Page - 98 -

98 In solcher Noth, selbst von seinen eingeschüchterten Bojaren verlassen, blieb Peter keine Wahl als Flucht oder sicherer Tod. Noch ehe er den von Ferdinands Bevollmächtigten schließlich durchgesetzten Frieden mit Polen znm Abschlüsse bringen konnte, zog er sich im September, als die Türken schon vor Suezawa standen, nach Siebenbürgen zurück und erreichte, vom Feinde verfolgt, mit knapper Noth die Grenze und seine Burg Csicsö, wohin er seine Familie und Schätze in Sicherheit gebracht hatte. Suezawa und die Bojaren ergaben sich auf Gnade und Ungnade; Hauptstadt und Land mußten die erbarmnngsloseste Plünderung über sich ergehen lassen. Das Schlimmste, die Verwandlung des Fürstenthums in ein türkisches Paschalik, wie man allgemein befürchtete, ward jedoch dank dem bestehenden Vasallitätsvertrage verhütet. Aber mit Übergehung des durch jenen Bertrag gewährleisteten Wahlrechtes setzte der Sultan den neuen Wojwoden ein. Es war dies Stefan, ein natürlicher Sohn von Peters Halbbruder Alexander (dem vor seinem Vater gestorbenen Sohne Stefans III.), der als Priuzensohn am Hofe des Sultans geweilt hatte. Doch mußte derselbe durch die Abtretung des zwischen der Dniestrmünduug, dem Pruth und der Donau gelegenen Gebietes den Abzug Suleimaus erkaufen. S te fan V. Lokusta (1538 bis 1540) schloß den von Peter mit Verzichtleistung auf Pokutieu bereits angenommenen Frieden mit Polen. Als er in der Burg zu Suezawa infolge verhaßter Gewaltherrschaft ermordet wurde, wühlten die Bojaren einen anderen Prinzenbastard, Alexander III. Cornea (1540 bis 1541), von Elias dem Sohne Peters III., zum Fürsten. Indessen war es Peter Rares gelungen, durch reiche Geschenke und durch die Kunst seiner Rede die Gunst des Sultans zu gewinnen. Während er auf der Burg Csicsö von Zäpolya halb gefangen, halb in Sicherheit gehalten wurde, verlangte der Sultan seine Aus- lieferung. Da Zäpolya zögerte, wandte sich Peter selbst mit einem Schreiben an den Sultan nnd bat um Freilassung, damit er persönlich vor ihm erscheinen und sich rechtfertigen könne. In der That wurde er im Auftrage des Sultans aus Csicsö entlassen. Im Februar 1540 sah man ihn zu Weißenburg fröhlich und hoffnungsvoll auf dem Wege nach Constantiuopel. Schon im folgenden Monat erhielt man in Ungarn die Nachricht, daß Peter beim Sultan gute Aufnahme gefunden und demnächst die Regierung wiederzuerlangen hoffe. Nach Stefans V. Ermordung wurde die Erwartung zur That. Peter erhielt gegen Erhöhung des ordentlichen Tributes auf 12.000 Ducateu die Investitur als Wojwode, und im Januar 1541 zog er in Begleitung türkischer Truppen nach der Moldau, um die Regierung zu übernehmen. Alexander trat ihm bewaffnet entgegen, wurde aber von Peter, der begeisterte Aufnahme bei den Seinen fand, geschlagen und enthauptet. Peter widmete seine zweite Regierung vorzüglich den Werken des Friedens, namentlich Klosterstiftungen. In der Bukowina hatte er schon früher die Klosterkirche
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild