Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
Page - 196 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 196 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20

Image of the Page - 196 -

Image of the Page - 196 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20

Text of the Page - 196 -

196 bloßem Schöpfhaken (earli^ versehener Brunnen. An der Ostseite des Hauses, hie nnd da auch an der Südseite des Hofraumes, ist gewöhnlich ein kleiner Gemüse- und Blumengarten angelegt und dnrch einen Zaun vom Hofraume und dem übrigen Grnnd getrennt. Hinter dem Hause und an der Westseite des Hofranmes sind landwirthschaftliche Gebäude und Stallungen angebracht, hinter welchen in der Regel auch ein kleiner Obstgarten sich befindet. Bei ärmeren Leuten besteht das Wohnhaus blos aus dem Vorhause und einem einzigen Zimmer, welches nnr zwei, in der Front- und Ostwand angebrachte Fenster hat; auch die landwirtschaftlichen Gebäude find bei diesen anf das Unentbehrlichste beschränkt, oder sie fehlen gänzlich. Die Häuser eines Dorfes sind zerstreut und ohue Rücksicht auf die Haupt- straße oder Nebengassen desselben angelegt. Die Rumänen der Bukowina sind von kräftigem Körperbau, die Gebirgsbewohner meist von hoher, die auf dem flachen Lande lebenden aber gewöhnlich von mittlerer Statur, in der Regel von dunklerer Gesichtsfarbe und regelmäßigen Gesichtszügen. Man findet unter denselben Typen, die an Römer und Griechen erinnern. Insbesondere sind die Bewohner des flachen Landes im Suezawer, Radautzer, Serether nnd Storozinetzer Bezirke von seltener Schönheit. Die Nationaltracht des Landvolkes besteht bei dem Manne in einem weißen, langen, mit breiten Ärmeln versehenen, aus Hanf oder Lein verfertigten Hemde, dessen Brustöffnung am Halse nur durch zwei an den Enden zumeist mit kleinen Quästcheu versehene Zwirnfäden (cliiotori) zusammengehalten wird, und dessen Saumtheil über die gleichfalls aus Hanf oder Lein verfertigten Unterhosen bis zu den Knien hinabreicht. Das Hemd hält entweder ein langer aus Wolle gewebter Gürtel (brau) oder ein kurzer, aber breiter mit messingenen Schnallen versehener Doppelriemen (eures) stramm nm den Leib. Am Halse tragen manche ein schwarzseidenes Halstuch. Als Fußbekleidung dienen Opintschen (opinei), hie und da auch grobe Schuhe (boeanei) und nnr bei feierlichen Anlässen und an Festtagen hohe, an der Knöchelbeuge mit Falten versehene, an den Absätzen mit Huf- eisen beschlagene Röhrenstiefel. Die Opintschen werden um den Fuß mittelst einer sehr langen, aus Roß- oder Ziegenhaar verfertigten und quer durch die am Rande befindlichen Löcher gezogenen Schnur festgehalten, welche dann noch vom Knöchel nach aufwärts iu einer Breite vo» 1 bis 1'/» Ceutimeter um den Fuß zur Zierde und zum Schutze gebunden ist. Die Weiber tragen eine eigene Art aus weiß-wollenem Tnche genähter Gamaschen (eiorapi), die Männer aus eben demselben Stoffe verfertigte Hosen (dsrneveei oder ewareei). Über dem Hemde trägt man, je nach der Jahreszeit und Bequemlichkeit, eine» kurzeu (peptaras) oder einen langen ärmellosen Pelz (peptar) oder einen vollständigen Pelzrock (eo^oe). Alle drei sind aus gegerbtem Schaffell nnd haben kein Oberzeug, weil die Außenseite hübsch weiß gemacht wird; alle drei
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild