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Szipot priwat und Putilla in sich, während in den vierten die Höhen des dritten Gürtels
von 1.200 Meter aufwärts fallen.
In Bezug auf seine Bodenbeschaffenheit kann das Land in der Richtung von
Nordwesten gegen Südosten in zwei nahezu gleich große Hauptbodengruppen eingetheilt
werden. Die nördliche Hälfte des Landes nehmen vorzugsweise Löß, Berglehm und
Schotter mit eingelagerten Neogenfchichten ein, die südliche Hälfte dagegen wird vor-
wiegend von Karpathensandstein und Glimmerschiefer beherrscht, zwischen welchen
Gebirgsarten Trachyte, krystallinische Kalke, Kieselschiefer, Thonschiefer, Eocen ?c.
eingeschoben sind.
Den besten, dem Wüchse und Gedeihen der Holzpflanzen am meisten zusagenden
Boden bilden das Verwitterungsproduct der kalk- und der eisenhältigen Sandsteinlagen
und die sedimentären Böden der Niederungen.
Das Waldland in den Bezirken Kimpoluug, Radautz und Wiznitz gehört in den
Gebirgspartien größtentheils dem absoluten Waldboden an und zum Theile selbst
jenen Waldböden, für welche nach den forstgesetzlichen Bestimmungen eine besondere
Behandlung vorgeschrieben ist. Von diesen an den schroffen Hängen der Bergkuppen
und an den Thaleinschnitten stockenden Waldungen wurden bis jetzt von Seite der
k. k. Forstaufsichtsbehörden 5.762 Hektar als Schutzwälder erklärt.
Zur Zeit der Erwerbung der Bukowina durch Österreich waren auf den Ebenen
und Plateanx längs des Sereth- und Pruthfluffes ausgedehnte Eichenbestände vorhanden.
Gegenwärtig kommt die Eiche blos untermischt mit der Roth- und Weißbuche in den
Bezirken Ezernowitz, Kotzman, Sereth und Suezawa und in einem Theile des
StoroHynetzer und Meitzer Bezirkes vor.
In den Forsten der Ebene prädominirt im wesentlichen die Buche und bildet
daselbst reine Bestände; in den Vorbergen jedoch tritt allmälig der reine Buchenbestand
gegenüber den Mischbeständen von Rothbuche und Tanne in den Hintergrund, bis
endlich im Gebirge die ausschließliche Herrschaft des Nadelholzes, vorerst in Mischbeständen
von Tanne und Fichte, in den höheren Regionen in reinen Fichtenbeständen beginnt.
Horstweise und einzeln kommt wohl die Rothbuche in allen Nadelholzbeständen des
Gebirges vor und steigt dieselbe über 1.400 Meter absoluter Höhe hinaus.
Gleichen Schritt mit der Rothbuche hält die Tanne, und wenn letztere auch
vereinzelt in den höheren Lagen der Fichtenregion zu finden ist, so ist ihr eigentlicher
Standort doch nur in dem Vorgebirge zu suchen, welches sie in der Hauptsache mit
Buche und Fichte gemischt bis jetzt behauptet.
Nebst den vorgenannten Holzarten ist noch besonders der Weißbuche Erwähnung
zu thun, die sich in Untermengnng mit der Rothbuche und Eiche in fast allen diesen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Volume 20
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bukowina
- Volume
- 20
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.14 x 21.77 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch