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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
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74 krachenden „Csaler Kirschen", die selbst im Volkslied vorkommen und in Budapest nnd Wien ihren Markt haben. Weiter unten liegt sehr hübsch der Ort Jpoly-Szöcsönyke, wo man noch Dämme ans der Türkenzeit sieht, die als Stauwerke für die Bewässerung der Reisfelder dienten. Nördlich von Jpolyfäg liegen im Karpfenthal der Reihe nach: Kis-Tur , KözßP-Tur, Felsö-Tur und Palast . Die fruchtbare Gegend dieser vier Orte gehört zu den schönsten Theilen des Comitats. Die drei Tur (Unter-, Mittel- und Ober-) haben trefflichen Wein und Tabak. „Turer Wein — Herrenwein", sagt man im Comitat. Auch mehrere Schlösser befinden sich in diesen Dörfern. Im heißen Treffen bei Palast (1552) vernichtete Ali Pascha von Ofen das 10.000 Mann starke deutsche Heer des Generals Erasmns Teuffel. Die Familie Palästhy ist hier zu Hause; sie hat dem Comitat im Laufe der Jahrhunderte viele Beamte gegeben. Der Titnlarbifchof Paul Palästhy erbaute die schöne gothische Dorfkirche. Östlich von Palast öffnet sich ein Seitenthal, das des Litavabaches, das nach Nordosten hin einen herrlichen Ausblick gewährt. Dort steht im Rahmen dunkler Waldberge, von der vielgeschlängelten Litava dreifach umschlungen, ein 346 Meter hoher Steilgipfel mit der alten Burgruine Csäbrag, einst die Wiege der Kohäry. Die Bnrg hat eine lange und bewegte Vergangenheit. Sie stand schon in der Ärpädenzeit und gehörte dem Geschlechte Hunt. Ursprünglich hieß sie Burg Litva und dieser Name erhielt sich bis zum XVI. Jahrhundert. Mitte des XV. Jahrhunderts fiel sie in die Gewalt von böhmischen Freibeutern. 1511 wnrde sie dnrch den Graner Erzbischof Thomas Baköcz für seinen jüngeren Brnder Valentin und dessen Söhne gekauft und 1520 bedeutend erweitert. Mitte des Jahrhunderts gehörte sie bereits dem Peter Pälffy, doch der berüchtigte Melchior Balaffa warf ihn bald nachher mit Gewalt aus der Burg, um dann von hier aus, sowie auf seine Burgen zu Szitnya und Leva gestützt, die Comitate Hont und Bars, namentlich aber die Bergstädte zu placken und zu brandschatzen. Zur Nieder- werfung Balassas mußte ein förmlicher Feldzug unternommen werden. Der Preßbnrger Reichstag sandte 1548 den kaiserlichen Feldherrn Grafen Niklas Salm gegen ihn ab; Balaffa floh nach Siebenbürgen, aber erst nachdem er seine Burgen gut befestigt und mit starken Besatzungen versehen hatte. Die Besatzung von Csäbrag ergab sich erst, nachdem Salms Kanonen mächtige Breschen geschossen. Die stark beschädigte Burg fiel an ihren früheren Herrn, Peter Pälffy zurück, der sie wieder in Stand setzte. Von da an hatte Csäbrag eine königliche Besatzung, welche die Bergstädte gegen die benachbarten Türken schützen sollte. Von Peter Pälffy gieng es 1568 auf seinen Sohn Stephan und, da dieser kinderlos blieb, auf seine Tochter, die Frau des Johann Krnssith über. Nach Krnssiths Tode (1580) heiratete seine Witwe Stephan Jlleshäzy, der sich 1603 unter dem Verdachte der Treulosigkeit nach Polen flüchten mußte. Nun kam Csäbrag in König Rudolfs Hände.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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