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Knappschaft, das evangelische Obergymnasium A. C., das neuerdings ein größeres nnd
schöneres Gebäude erhalten hat, die staatliche Lehrerbildungsanstalt, die Knaben- und
Mädchen-Bürgerschule, die Staatsschule für Holzindustrie, das schöne Internat der
Kaschau-Oderberger Eisenbahn, das Bezirksgericht, das Stuhlrichteramt, die Berg-
hauptmannschaft u. f. w. An Industrieanlagen gibt es: eine Wollweberei, Gipsfabrik,
Stärkefabrik, Kunstmühle, Cartonagesabrik, ein Elektricitätswerk für gewerbliche und
Beleuchtungszwecke, eine Fischzucht. Am 2. Februar 1849 fand hier ein Gefecht statt,
dessen Schauplatz mit einer eisernen Gedenksäule bezeichnet ist. Jglö ist mit Lentschau
durch eine gute Landstraße und eine Flügelbahn verbunden. Fünf Kilometer südwestlich
der Stadt, im Jvhannesthale, das der Taubuitzbach durchfließt, liegt den alten Kupfer-
nnd Silbergruben und der Schmelzhütte gegenüber, auf den staffelförmig ansteigenden
Bergwerkshügeln von herrlichem Tannenwalo umgeben, Jglö-Füred, die Bade- und
Sommercolonie der Stadt Jglö.
Westlich von Jglö liegt Sch mögen (Szepes-Sümeg), jenseits dessen die Landstraße
und Eisenbahn das Hernadthal verlassen. Nordwestlich von Schmögen erblickt man
Donnersmark (Esütörtökhely), das von hohem Hügel herab die ganze Gegend beherrscht.
Bei diesem bedeutenden Dorfe fällt eine Doppelkapelle auf, die sogenannte Zäpolya-Kapelle,
eine der herrlichsten Schöpfungen der Gothik in Ungarn. (Siehe „Ungarn", Band VI.)
Der Ort Donnersmark bestand schon um 1204 und war lange Zeit Sitz des gräflichen
Hauses Henkel. Im Jahre 1668 erhielt es Graf Stephan Csäky, der hier ein Minoriteu-
kloster der Franeiscaner stiftete. Dieser Orden erhielt auch die 1672 erbaute Pfarrkirche.
Die protestantische deutsche Gemeinde katholisirte und slovakisirte sich mit der Zeit unter
der Wirkung der Gegenreformation, wie noch manche andere unter den 24 Zipser Städten.
Westlich von hier lugen die wegen ihrer Sauerbrunnen bekannten Dörfer Sanct Andrä
(Szeut-Audräs), Kischcnsdors (Kisöcz) und Schwabsdorf (Svaböcz). Südlich
von Kischeusdorf liegt am Hernad das Dorf Schawnik (Savuik), wo der Zipser
Bischof eine Herrschaft und ein parknmgebenes, altes Schloß besitzt. Die Schawniker
(Zipser) Abtei soll vom Prinzen Koloman, Sohne Andreas' II., im Jahre 1223 gegründet
sein. Kloster und Kirche sind verschwunden, ihre behanenen und geschnitzten Steine
wurden im XVII. Jahrhundert durch die protestantischen Grafen Thököly, als damalige
Besitzer, größtentheils für ihre Bauten verwendet. Die Schawniker Liegenschaften der Abtei
gingen im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts als Pfründe an das Zipser Bisthum
über. Diesem und dem Capitel gehören auch die Güter jenes Karthäuserklosters, das die
Zipser Sachsen im Jahre 1241 znm Gedächtnisse ihrer glücklichen Errettung aus der
Tatareunoth auf einer Felszinne (1.apis rekuZii) über dem Hernäddnrchbrnch in der
Gemarkung von Letensdorf (Letänfalu) südlich von Schawnik gegründet hatten. Das
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch