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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
Page - 356 -
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Page - 356 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21

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356 Hausindustrie des Comitats war und nvch in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts schätzbare Handelsartikel lieferte, wird zwar auch jetzt betrieben, allein es ist nur das Baueruvvlk, das sich seinen eigenen Bedarf spinnt und webt. Sövarer Spitzen sind das einzige Erzengniß des Hausgewerbes, das einigermaßen über den lokalen Bedarf hinausgeht. In den kleineren Ortschaften besteht jetzt nur mehr das gewöhnliche Volksgewerbe und Handwerk, doch hat sich der Kreis des Handwerks selbst in den Städten ungemein verengt. Die Nagy-Säroser Kunstmühle, die einer Actiengesellschaft gehört, ist nach vierzigjährigem Bestände, obgleich sie zweimal abbrannte, doch so weit entwickelt, daß sie jetzt mit Wasser- und Dampfkraft und etwa 140 Arbeitern 800 Metereentner täglich vermahlen kann; das zur Vermahlung gelangende Getreide, etwa 280.000 Meter- centner jährlich, kauft sie in Säros und den Nachbarcomitaten, aber auch in den Comitaten Heves, Borsod und Szabolcs; ihr Absatz erstreckt sich über den einheimischen Markt hinaus auch nach Galizien, Schlesien, Böhmen und Mähren, ja nach Norddeutschland. Der Vertheilung derRohproduete entsprechend befassen sich auch die meisten Industrie- Unternehmungen mit der Verarbeitung des Holzes; es gibt im Comitate 3 größere Sägeanlagen mit Wasserbetrieb, 7 Dampfsägen und etwa 32 gewöhnliche Bauernsägen; die Schindelschneider arbeiten in zeitweiligen Betrieben. Das meiste Holz kommt als Bauholz oder Eisenbahnschwellen in Umlauf; Brennholz wird von der ärarischen Waldherrschaft Kakasfaln auf ihrem Szigorder Canal herabgeflößt. Stapelplatz und Verkaufsstelle dafür ist Sövär. Das Sövarer Salz, etwa 70.000 Metereentner jährlich, ist weniger gesucht als das Steinsalz und wird meist in der nächsten Umgebung verbraucht. Den Vertrieb der Dubuiker Opale besorgt jetzt als Pächter der Gruben das Budapester Haus Egger; natürlich ist das Erträgniß des Bergwerkes und der Schleiferei, welche 40—150 Arbeiter beschäftigen, sehr verschieden; immerhin hat dieser Edelstein einen Markt, der den ganzen Erdball umschließt. Außer der Nagy-Säroser Kunstmühle und den größeren Sägeanlagen bestehen im Comitat jetzt noch sieben Fabriksunternehmungen: eine Papier-, eine Holzmöbel-, eine Schachtel-, eine Spielwarenfabrik, dann die schon im vorigen Jahrhundert gegründete Glasfabrik zu Livö, die jetzt jährlich für 30.000 Gulden Hohl- und geschliffene Gläser herstellt, dann in Eperjes eine Ofenfabrik und eine Weberei. Die Ofenfabrik wurde 1885 durch die Eperjefer Volksbank gegründet und concurrirt bereits erfolgreich mit dem ausländischen Fabrikat; ihre Jahresproductiou beträgt 2000 Ofen, die auch in den entfernteren Landestheilen Absatz finden und einem jährlichen Umsatz von 70.000 Gulden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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