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von Nordwest nach Südost streichenden Trachytzuges Vihorlät-Gntin, der sich ohne
hügeligen Übergang am nordöstlichen Rande des Alsöld erhebt. Auch der Vihorlat selbst,
an der Grenze des Zempliner Comitates, gehört zur Hälfte dem Comitat Ung an. Seine
höchsten Gipfel sind der Vihorlat (1.074 Meter) und der Szinnai kö (Szinnaer Stein,
1.007 Meter). Von beiden hat man einen schönen Niederblick auf ein, an ihrem Fuße
618 Meter hoch gelegenes Meerauge. An der südöstlichen Ecke des Vihorlat, unterhalb
des Väraljaer Passes erhebt sich der Uugvärer oder Popricsnyi-B e rg (1.000Meter)
aus felsigen Kalksteinen unter Trachyttuff.
Zur ältesten Geschichte des Comitates bieten die schriftlichen Aufzeichnungen wenig
Daten. Bekundet ist bloß, daß nach der Constitnirung des ungarischen Königthums die
Burg Uugvär nebst zugehöriger Gegend von Burggespanen verwaltet wurde, Ung also
zu den ältesten Comitaten zu zählen ist.
Bekannter wird das Comitat Ung unter den Königen aus gemischten Häusern. Es
war ein großes Ereignis in seiner Geschichte, als im Jahre 1322 König Karl Robert
den Palatin Johann Drugeth, der damals schon Obergespan mehrerer Comitate war,
zum Erbherrn auf Homouua und Ungvär und zum Obergespan der Comitate Ung und
Zemplin ernannte. Von da an sind die Drugeth vierthalb Jahrhunderte hindurch Ober-
gespane und zugleich Erbherren des Comitates Ung. Graf Johann Drugeth von Homonna
erhielt 1628 von König Ferdinand II. das Diplom eines Erbobergespans und gleichzeitig
ein juwelenbesetztes Petschaft mit dem Wappen des Comitates Ung, das er bei seiner
Jnstalliruug der Comitatsversammlnng schenkte.
Viele Mitglieder des Hauses Drugeth bekleideten hohe Staatswürden; Graf
Valentin Drugeth, Bischof von Corbavien, war der letzte Obergespan des Comitates, mit
dem im Jahre 1691 der Mannesstamm des glänzenden Hauses erlosch. Auch eine Ober-
gespanin hat das Comitat einmal gehabt. Als Graf Georg Drugeth 1662 gestorben war,
übte seine Witwe die Gräfin Marie Eßterhäzy als Vormünderin seiner minderjährigen
Kinder die mit derWürde eines Erbobergespans verbundene Gewalt bis zum Jahre 1679 aus.
Nach dem Erlöschen des Drngeth'schen Mannesstammes ernannte König Leopold
den Gemahl der Christine Drugeth, den berühmten Grafen Nikolaus Bercsenyi von
Szskes, zum Obergespan von Ung. Er trug diese Würde bis 1711, als er mit dem
Fürsten Franz Raköczi II., dessen Oberfeldherr und Statthalter er war, nach Polen
flüchtete. Er ließ in Ungvär einen prächtigen Palast aufbauen und die Festung nach
den Plänen des französischen Kriegsingenieurs Le Maire verstärken.
Der Adel des Comitates Ung, der in den dichtgesäten Dörfern der unteren Gegend
sehr zahlreich, in der oberen mehr sporadisch ansässig war, zeigte sich jederzeit bereit, der
nationalen Sache zu dienen. Er hatte auch sein redlich Theil an den Kämpfen zwischen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch