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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
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391 katholischen Bisthum von Munkäcs zuwies; seit 1778 ist hier das griechisch-katholische Priesterseminar untergebracht. Auch in ihrem jetzigen Zustande bietet die Burg noch viel Sehenswerthes; leider ist ihr schönster Theil, der gewaltige Rittersaal abgetragen und umgebaut. Das schönste Gebäude von Ungvar ist jetzt die Residenz des griechisch-katholischen Bischofs von Munkäcs mit der angebauten Domkirche. Dieses Palais war ursprünglich ein Proseßhaus der Jesuiten, wurde aber «ach der Aufhebung des Ordens 1775 von Maria Theresia dem griechisch-katholischen Bisthum verliehen. Die feierliche Übergabe erfolgte 1780 durch den königlichen Commiffär Grafen Stephan Andräffy an Bischof Andreas Bacsinßky. Seine jetzige Gestalt erhielt das Palais zur Zeit des Bischofs Basilius Popovics, der die nordwestliche Seite des Gebändes ausbauen ließ; die Voll- endung dieses Baues fällt aber schon unter seinen Nachfolger Stephan Pankovics. Die Domkirche verdankt ihr jetziges schmuckes Äußere dem Bischof Johann PäMlyi. Das Sanctnarium ist mit Wandgemälden geschmückt und durch eiueu schöne» Ikonostas vom Schiff getrennt. Das Schiff enthält viele Altäre und sein mächtiges Gewölbe ist mit einem einzigen großen Gemälde, der „Krenzerhöhung" bedeckt. Es ist ein Werk aus den Fünfziger-Jahren von Ferdinand Vidra. Das reiche Barock-Schnitzwerk des Gewölbes ist eine Holzarbeit aus der Zeit Maria Theresias. Das Portal der Domkirche ließ Bischof Julius Firczäk mit dem Neubau in Einklang bringen. Auch das Comitatshans ist ein ansehnliches Gebäude. Es wurde durch den Comitatsadel 1809 erbaut, als das Eomitat seinen Wanderversammlungen eine Ende machte und Ungvar zum ständigen Sitz erwählte. Der dazugehörige innere Gefängniß- bau ist von 1840. Unter den übrigen Gebäuden ragt der neue Bau des königlichen katholischen Obergymnasiums am Drngethplatz hervor. Es ist von dem Cultus- und Unterrichts- minister 1894 mit einem Aufwands von 250.000 Gulden erbaut. Die Gründung dieser Anstalt war ein wichtiges Ereignis für die geistige Entwicklung der Stadt. Graf Johann Drngeth von Homonna, Obergespan von Ung, verlegte im Jahre 1636 Profeßhans und Schule der Jesuiten von Homonna nach Ungvär, die dort auch bis zur Aufhebung des Ordens bestehen blieben. In kriegerisch bewegter Zeit gab es zwar wiederholt große Pausen in der Lehrthätigkeit, allein seit 1784, als das sechsclassige Gymnasium in einem Neubau untergebracht wurde, nahm es einen großen Aufschwung und kann jetzt als achtelassiges königlich katholisches Obergymnasium 600 Schüler aufnehmen. Ende des vorigen Jahrhunderts gehörte auch der treffliche lyrische Dichter Gabriel Dayka dem Lehrkörper an. Außer dem Obergymnasium hat Ungvär auch eine Unterrealschule, eiue griechisch-katholische Cautoren- und Lehrerbildungsanstalt,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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