Page - 415 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21

415 kochen daraus die Pulißka und mahlen den Hasergries; außerdem gehören, namentlich im Winter, Pferde- oder Stangenbohnen zu ihrer täglichen Nahrung. Die Alpenweiden gestatten ihnen Schafe zu halten, aber obgleich sie viele Schafe haben, verkaufen sie weder Milch noch Rahm, ja nicht einmal Topfen, sondern verzehren Alles selbst. Auch der Zieger ist eine beliebte Speise. Die Lemaken essen zwar schon Kornbrot, nähren sich aber doch schlechter als die Slovaken. Aus Roggen bereiten sie auch Pulißka (2g,miskg), mit Hafermehl vermischt, saure Tunke (keseliea) und saure Brühe (eiderH). Außer Mais- gries mahlen sie anchHaidegries. Öl pressen sie aus Hanf- oder Leinsamen, die Blyachen aus den Kernen der Sonnenblumen, mit denen sie die Ränder der Maisselder zu bepflanzen pflegen. Der Rutheue hält nur im Sommer, wenn er arbeitet, einigermaßen regelmäßige Mahl- zeiten, im Winter ißt er, wenn er Zeit hat. In der Regel ißt er dreimal des Tages: das Frühstück (ki-Mik), Mittagsmahl (obicl, bei den Lemaken >)ow<Zenok) und Nachtmahl (veöerja). Er ißt gern reichlich, aber seine Kost ist sehr mager. Butter ist ihm fast unbekannt, Schmalz benützt er Nicht, Fleisch erscheint NUr Rmhemsches Mädchen v°» Jzaro. an Festtagen und auch da selten. Aber selbst diese karge Ernährung wird lückenhaft dnrch die vielen und langen Fasten, die er gewissenhaft und so streng hält, daß er wochenlang keine gekochte Speise ißt. Dieser schlechten Ernährung sind einige herrschende Krankheiten zuzuschreiben, wie Ruhr, Kolik uud Typhus. Andere häufige Krankheiten, wie Wechselfieber (koi-Meku) und andere Fieber, Halsleiden und Blattern sind Folgen der bei so rauhem Klima nicht