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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Page - 183 -
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Page - 183 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22

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183 das Gebiet, der Proviuzialgrundbesitz ging direct in römische Hände über. Römer bevölkerten die Städte an der Küste. Die Machthaber achteten jedoch immer auf die Eigen- thümlichkeiten der Bevölkerung; sie theilten das ganze Land, das nach dem tapfersten und zahlreichsten Stamme Dalmatia genannt wurde, in drei Gerichtssprengel; den Scardonischen, der das heutige West-Bosnien umfaßte, den Salonitaner, der mit Salona, dem heutigen Spalatv, als Mittelpunkt bis zum Savegebiete hinaufreichte, nnd den Narentaner, zu dem das heutige Süddalmatien, die Hercegovina, Montenegro nnd Nordalbanien gehörten. Die entlegenen Bergstämme sandten zwar ihre Vertreter zu den periodischen Versammlungen, sie erfüllten ihre Verpflichtungen dem Staate gegenüber, aber sie behielten ihr Gewohnheits- recht, insoferne es dem des Staates nicht präjndicirte. Freilich beruhte das illyrische Stammes- leben nicht auf einem starken historischen Bewußtsein und in seinem Bereiche das Recht des Stärkeren nicht auf Vererbung, sondern immer auf spontaner Kraftentfaltung. So konnte es dem starken römischen Wesen ebensowenig längere Zeit widerstehen als die primitive, literaturlose illyrische Sprache. Es entstand bald ein neurömisches Wesen in Dalmatien, und nach kaum eiuem Jahrhundert konnten die Kaiser Dalmatien und das benachbarte Pannonien nicht nur als annectirte, sondern als ässimilirte Theile des Reiches betrachten. Dieser Assimiliruugsproeeß gelang deßhalb so vollkommen, weil der römische Staat die Verwaltung jeder Provinz, die Verwerthung ihrer Prodnete und die Organisirnng ihrer Bevölkerung der natürlichen Beschaffenheit und Anlage derselben anzupassen verstand. Zuerst mußte die Natur besiegt werden, das Land mußte dem römischen Commnni- cationsnetze vollkommen einverleibt sein, und dies geschah durch den Ausbau der Straßen, deren Überreste heute noch Bewunderung erregen. Der Scharfblick der Römer fand die hiefür wichtigsten Punkte und Linien des Landes bald heraus; das neuentdeckte, in seiner Art großartige befestigte römische Lager in Mogorelo (zwischen den Ortschaften Capljina und Struge auf dem Ausläufer eines niedrigen, vom linken Trebezatufer zur Narenta streichenden Hügelrückens) ist ein glänzender Beweis davon, auch dauerte es nicht lange, fv waren durch das Straßennetz die Emporien des bosnifch-hereegovinischen, damals illyrischen Binnenlandes einerseits mit der adriatischen Küste, anderseits mit der pau- nonischen Provinz verbunden. Das römische Straßennetz zeigt, daß die Römer vor allem das italienische Mutterland längs der Küste mit Salonae, Narona, Epidanrum und Bndna verbanden. Dann verknüpften sie Salonae, das kraft seiner geographischen Lage als Centrum der Provinz die bedeutendste Rolle spielte, einerseits in der Richtung des heutigen Glamoc und Banjaluka mit Siscia (Sissek), dem Hauptorte des unteren Pannonien, anderseits durch Südwestbosnien über das heutige Sarajevo mit Domavia an der Drina. In beiden Richtungen führten Hauptstraßen nach Marfonia (jetzt Brod), von dort nach Sirminm (jetzt Mitrovitza), und sowohl Sirminm wie Marsonia waren mit Aqnincnm, dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bosnien und Herzegowina
Volume
22
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
15.34 x 22.94 cm
Pages
536
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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