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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Page - 270 -
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Page - 270 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22

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270 zwischen dem hereegovinischen Küstenstriche und dem bosnischen Binnenlande schon seit jeher bestand, zum vollen Ausdruck und die berühmten Familien Rizvanbegovie von Stolae und Cengie von Gaeko ereifern sich, natürlich im eigenen Interesse, für die Sache des Sultans gegen die abtrünnigen Bosnier. Epochemachend war die Auflösung des Jani tschareneorps zu Coustantinopel im Jahre 1826. Wir finden die Auflehnung der überraschten Bosnier, welche in dieser Reform ihren Nnin sahen, natürlich und den energischen Widerstand, den die bosnische Adelspartei gegen diese reformatorische Tendenz entfaltete, ans ihrer Vergangenheit voll- kommen erklärlich. Die glaubenstreuen Vornehmen sahen mit Schrecken die neuen Uniformendes regulären Heeres; die übrige mohammedanische Bevölkerung bemerkte ebenso unwillig, daß der Vali Morali Namnk Ali Pascha einen Fez trug, und alle waren vollkommen davon überzeugt, daß diese ganze Reform nur vou den Christen ausgehe und zu einer vollständigen Aufhebung ihrer Privilegien, sowie zur Ausrottung ihres Glaubens führen werde. „Bosnische" Helden kämpften zwar, wie der Snltan huldvoll sich ausdrückte, im Kriege gegen die Russen mit; aber dies hinderte sie nicht, die Wiederherstellung des alten Systems anzustreben. Es liegt ein gewisser großer Zug in der Auffassung dieser verwegenen Notabeln, die sich, als sie einen Anführer gefunden hatten, die Eroberung Constantinopels als höchstes Ziel vorsteckten, um dann von dort aus die Ordnung wieder herzustellen. Jenen Führer fanden sie in dem berühmten Hussein, Capetan von Gradacae. Hussein von Gradacae war der Nachkomme eines Geschlechtes, welchem erblich die locale Vertheidigung der Grenze oblag. Er hatte die Mehrheit der Mohammedaner um sich geschaart und folgte dem Wahlspruch, daß das Recht des Stärkeren immer das bessere sei. Er vertrieb den Pascha, organisirte ein Heer und ließ sich hierauf im Jahre 1831 zum Vezir erwählen. Dann richtete er die Verwaltung ganz selbständig ein und schloß mit den albanesischen Aufständischen ein Schutz- und Trutzbüudniß. Der große Plan, den ketzerischen kaiserlichen Vezir Reschid zu vernichten, wurde durch die Uneinigkeit der Verbündeten vereitelt, Reschid siegte bei Prilip und rettete in diesem kritischen Momente das Reich. Allein Hussein Capetan hatte im Lande selbst große Erfolge anfznweifen. Sein Gebaren erinnert lebhaft an Hervoja; er macht sich eigenmächtig zum Vezir, zieht ohne Einwilligung des Snltan in Travnik ein, verleiht Orden und Decorationen, Stellen und Lehen; seine Widersacher läßt er unbarm- herzig aus dem Wege räumen. Durch den Neid seiner eigenen Parteigänger und durch die ihm entgegen wirkenden hereegovinischen Begs, des genannten Ali von Stolae und Ismails Cengie, kam er zu Falle. Geschlagen flüchtete er nach Österreich, wurde später begnadigt und starb in Eon-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bosnien und Herzegowina
Volume
22
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
15.34 x 22.94 cm
Pages
536
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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