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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Page - 287 -
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Page - 287 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22

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287 länge beträgt im Mittel 180 Millimeter, die Schädelbreite 141, der Schädelindex 78 1. Nach meinen an 55 Spaniolen ausgeführten Messungen findet man unter ihnen 21'8 Percent Dolicho-, 45 2 Percent Meso- und 32 8 Percent Brachycephale; sie stellen demnach ein sehr gemischtes Element dar, in welchem die semitischeDolichocephalie und die nichtsemitische Brachycephalie stark vertreten ist. Sie haben häufiger hohe als niedere Gesichter, eine meist große, häufig concav gebogene Nase. Graue Augen kommen bei ihnen in ungefähr 31 Percent, hellbraune in 45 5 Percent und dnnkelbranne in 23 5 Percent vor; blaue Angen werden ebenso selten als schwarze beobachtet. Ihr meist dunkelbraunes oder licht- braunes Haar ist meist wellig oder lockig und dabei nicht sehr dauerhaft, da man sehr häufig in den mittleren Jahren stehende Spaniolen mit ausgedehnter Kahlköpfigkeit sehen kann. Der horizontale Kopfumfang schwankt zwischen 515 und 587 Millimeter und beträgt im Durchschnitte 546 Millimeter; er ist demnach im Verhältnisse zur Körperhöhe nicht bedeutend zu nennen. Die Hautfarbe ist häufiger licht (60 Percent) als dunkel. Die Spaniolin ist durchwegs kleiner und graciler als der Mann, doch gleicht sie demselben sonst in anthropologischer Beziehung nahezu vollkommen. Im 12. bis 13. Lebens- jahre geschlechtsreif, beginnt sie bereits mit 25 bis 28 Jahren zu verblühen. Lebt sie in besseren materiellen Verhältnissen, so neigt sie wie der Mann schon früh zur Fettleibigkeit; in ungünstigen Lebensverhältnissen schrumpft sie wie eine trockene Feige zusammen. Die Spaniolen sind gewöhnlich sehr fruchtbar und zeigen trotz entschiedener Neigung zu Herz- krankheiten und verschiedenen Leiden des Nervensystems keine auffallende Mortalität. Will man bei der anthropologischen Betrachtung der bosnischen Zigeuner den thatsächlichen Verhältnissen Rechnung tragen, so mnß man dieselben in zwei Hauptgruppen trennen, von denen die eine die mohammedanischen, die andere die christlichen Zigeuner oder die sogenannten Karavlahen umfaßt. Für diese Trennung sprechen nicht nur der Glaubensunterschied und die Tradition, sondern auch gewichtige linguistische Gründe. Das Idiom, dessen sich die mohammedanischen Zigeuner unter einander bedienen, ist nur sehr wenig mit romanischen Elementen versetzt, die Karavlahen hingegen sprechen ein verdorbenes Rumänisch. Die ersteren scheinen bereits im XV. Jahrhundert über Altserbien aus Griechenland, die letzteren aus Rumänien über Bulgarien und Serbien nach Bosnien gelangt zn sein. Die mohammedanischen Zigeuner müssen in Anbetracht der Lebensweise und der anthropologischen Differenzen, welche sie ausweisen, in zwei Unterarten, und zwar in die sogenannten Zeltzigeuner (Cergasi, gurbeti, firauni) oder schwarzen Zigeuner und in die seßhaften oder weißen Zigeuner getrennt werden. Die ersteren sind Halbnomaden, welche einen Theil des Jahres im Lande herumwandern, oder mindestens in der schönen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bosnien und Herzegowina
Volume
22
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
15.34 x 22.94 cm
Pages
536
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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