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Benedekfalva, dessen Name darauf deutet, daß jenes Kloster einst Sitz und Besitzthnm
des Benedietinerordens war.
Bei Benedekfalva engen die Berge das Thal schon dermaßen ein, daß am rechten
Szamosufer nur noch ein Feldweg, am linken nur die Comitatsstraße Platz findet; der
Raum für die Eisenbahn mußte dem Felsen abgewonnen werden.
Bei Czikö beginnt der Szamos sich aus der malerischen Schlucht herauszuarbeiten.
Der Zug erreicht alsbald Sülelmed, den lebhaftesten Verkehrspunkt der Gegend, und
zugleich die Ebene, die sich als Saum des großen Alsöld aus dem Szatmärer in das
Szilägyer Comitat herüber erstreckt. Unterhalb von Sülelmed theilt sich die Eisenbahn.
Die Linie rechts geht über die eiserne Szamosbrücke nach Nagy-Somknt und verläßt das
Comitat sofort, die andere nimmt die Richtung nach der Comitatsgrenze bei Gardan-
salva. Links bleibt das Dorf Ardö liegen, dessen resormirte Kirche aus der Zeit der
Hunyadi stammt.
Von Gardansalva zurück führt eine gut gehaltene Straße im Thale des Szilägy-
baches gegen Szilagy-Cseh. In diesem Thale läuft auch die von Sülelmed ausgehende
Nebenlinie der Szamosthaler Eisenbahn. Westlich der Straße und des Baches liegen die
ärmlichen rumänischen Dörfer des Bükkalja (Bükkfußes).
Die Südgrenze des Bükkalja bildet die Straße, die im Thale der Bäche von
Korond, Mäzsa und Kuzsaly von Alsö-Szopor nach Szilagy-Cseh führt. An dieser Straße
liegt die magyarische Ortschaft Hadad, das Stammnest der Wesselenyi, wo sie auch jetzt
zwei Schlösser besitzen. Von der Burg Hadad sind uur Trümmer vorhanden. Nebenan
befindet sich eine Mineralquelle.
Von hier führt die Straße nach Szilägy-Cseh, der großen magyarischen
Ortschaft, die in raschem Aufschwung begriffen ist. Hier stand einst eine Burg, die schon
in Urkunden vom Anfang des XIV. Jahrhunderts erwähnt wird. Später gelangte sie in
den Besitz der Dragsy, und vielleicht war es gerade Johann Drägfy, der in der Schlacht
bei Mohäcs mit dem Reichsbanner in der Hand gefallene .luäex (üui-ias, der im
Jahre 1519 die auch in heraldischer Hinsicht so bemerkenswerthe refvrmirte Kirche erbaut
hat. Die Burg kam später an die Gyulasy, dann an die Thököly. Das Volk nennt sie noch
jetzt Thökölybnrg, obgleich kaum mehr einige Trümmer vorhanden sind; nur der alte
Burgbrunnen ist unversehrt.
Von Szilägy-Cseh aufwärts im Szilägythale liegt eine Anzahl einst reinmagyarischer
Dörfer, in deren Bevölkerung jetzt vielfach Rumänen die Mehrzahl bilden; immerhin ist
die magyarische Mehrheit häufiger oder es ist auch die ganze Bevölkerung reinmagyarisch.
Zu den ersteren gehören Szilägy-Szeg, indessen Nähe einst die Burg Michael Szilägyis
stand, und Menyö mit seiner alten Kirche; zu den letzteren Deeshaza, Nagy-Mon,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch