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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
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142 Der Thierreichthum dieses Gebirges wird wenig ausgebeutet. Der König seiner Wildbestände, der Bär, genießt sein Leben fast unbehelligt; Treibjagden wurden erst in den letzten Jahren veranstaltet, obgleich der Jäger hier außer Bären und Wölfen auch Füchse, Wildschweine, Dachse, Wildkatzen und zahlreiche seltene Vögel, Adler, Hasel- hühner u. s. w. findet, ja noch oben in der Gratnähe bei jeder Wasserlache Wildenten, Wildgänse und andere Wasservögel bei ihren Wanderzügen Rast machen. Die Hirten thun dem Wildstand verhältnißmäßig wenig Abbruch, obgleich sie es oft mit den Wölfen zu thun haben. In den fast eiskalten Bächen gedeiht die Forelle reichlich. Dagegen ist der Hirsch durch die Wildschützen der Umgegend längst im ganzen Bihargebirge ausgerottet. Die lebende Fauna einiger Höhlen hat mehrere eigenthümliche Arten blinder Käfer und anderer Jnsecten geliefert. Den nördlichen Theil des Gebirges umzieht das Thal des Reißenden Körös, durch das eine Landstraße und die Großwardeiu-Klausenburger Eisenbahnlinie zieht. Der westliche Theil des Thales ist noch ziemlich breit und es liegen darin sogar einige größere Ortschaften: Elesd, der belebteste Ort der ganzen Gegend, und Mezö-Telegd, mit einer alten Kirche, in deren Gruft dieGemahliu des Fürsten StefauBocskay und der Schatzmeister Stefan Telegdy, bekannt aus der Zeit des Bauernkrieges (l514), bestattet sind. Weiter hinein, am Fuße des Königssteiges (Kirälyhägö), ist der Reißende Körös bereits durch eng zusammengerückte Felsberge eingezwängt, und die Eisenbahn muß an drei Stellen ihres Ufers durch Tunnels gehen. In diese Schlucht mündet der Jädbach, der von Süden in kiesigem Bette zwischen Felswänden daherkommt, malerisch genug mit den vereinzelten Wassermühlen, die er zum Poltern bringt und mit den Strohhütten, die in Thal und Bergflanke verstreut sind. Thaleinwärts gegen Remecz hin, wohin die gräflich Zichy'sche Herrschaft hauptsächlich zum Trausport vou Hölzern eine 16 Kilometer lange Industrie- bahn gebaut hat, ist die Gegend waldiger uud malerischer, wozu ein paar Sägemühlen und ein Jagdschloß beitragen. Am linken Ufer des Jäd sind zahlreiche Höhlen; am linken Ufer des Reißenden Körös liegt in der Gemarkung des Dorfes Pestere die Jgriczhöhle, von wo früher zahlreiche Thierknochen der Urzeit in das Nationalmuseum zu Budapest gelangt sind, die aber seither ganz ausgeplündert ist. Noch weiter, schon im Königswalde, findet man die herrliche Vidar i te r Tropfsteingrotte, deren dicht mit Säulen besetzte Räume, besonders der Lustersaal uud der Prunksaal, schon stark von Touristen besucht werden. Der beste Ausgangspunkt, um das eigentliche Bihargebirge und das daran grenzende, weithin gedehnte Bergland kennen zu lernen, ist die Ortschaft Belenyes (mit Vierthalbtausend Einwohnern) am Schwarzen Körös, besonders aber der klimatische Curort Bihar-Füred (Sztina de Välye). Belenyes liegt in anmuthiger Thalebene am
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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